Das TV-Duell zwischen dem Innenminister Gérald Darmanin und Marine Le Pen (dpa)
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In einem TV-Duell haben der französische Innenminister Gérald Darmanin und die Vorsitzende der rechtsextremen Rassemblement National (RN) Marine Le Pen darüber debattiert, wer entschlossener gegen den Islam vorgeht. Ausgangspunkt des Schlagabtausches war das umstrittene „Gesetz zur Stärkung republikanischer Prinzipien“, das Darmanin als „Anti-Islamismus-Gesetz“ bezeichnet. Muslime in Frankreich verurteilen diesen Gesetzentwurf und befürchten, der französische Staat könne dadurch stärker in ihr Leben eingreifen.

Darmanin kritisierte Le Pen, die den Gesetzentwürfen der Regierung noch nicht zugestimmt hat. „Sie gehen nicht entschieden genug gegen den Islam vor. Das wird ihre Anhänger enttäuschen“, betonte der Innenminister in dem TV-Duell. Darmanin findet diese Einstellung der Politikerin „träge“ – sie solle „Vitamine“ nehmen, da sie nicht „hart genug“ sei.

Le Pen hingegen befürchtet, der Staat könne durch diese Gesetze zu stark in das religiöse Leben eingreifen. Deshalb schlägt sie ein anderes Gesetz vor, das vermeintliche „islamistische Ideologien“ anvisieren soll, die angeblich „überall“ seien.

2022 wird in Frankreich die nächste Präsidentschaftswahl stattfinden. Für viele Kommentatoren war das TV-Duell zwischen den beiden Politikern der Start der Wahlkampagnen, wobei der Islam erneut im Zentrum des Wahlkampfes steht.

TRT Deutsch und Agenturen