Symbolbild. 11. Juli 2017, Paris, Frankreich: Frankreichs Solidaritätsminister Damien Abad (Reuters)
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Der französische Solidaritätsminister Damien Abad ist erneut wegen des Vorwurfs sexueller Gewalt in den Fokus der Justiz gerückt. Gegen Abad sei Klage wegen versuchter Vergewaltigung eingereicht worden, teilte die Pariser Staatsanwaltschaft der Nachrichtenagentur AFP am Montag mit. Die Klage werde „derzeit geprüft“. Laut der Nachrichten-Website Mediapart wirft eine Abgeordnete dem Minister vor, er habe auf einer Party in seiner Pariser Wohnung im Jahr 2010 versucht, sie zu vergewaltigen.

Laut Mediapart war die Frau damals Vorsitzende einer Jugendorganisation der Partei „Nouveau Centre“, deren nationaler Chef Abad war. Abad habe sie in ein Zimmer gedrängt und versucht, sie zum Oralsex zu zwingen, berichtete die Frau, die in dem Artikel nur „Laëtitia“ genannt wurde. Sie habe sich gewehrt und ihm in den Bauch geboxt. Als ein weiterer Partygast auftauchte, sei es ihr gelungen zu entkommen. Dritter Vergewaltigungsvorwurf gegen Abad

Es ist bereits der dritte Fall sexueller Gewalt, der Abad vorgeworfen wird. Zuvor hatten im Mai bereits zwei weitere Frauen den Minister der Vergewaltigung beschuldigt. Offizielle Ermittlungen wurden bislang nicht eingeleitet.

Abad wies die Vorwürfe zurück und kündigte seinerseits eine Klage wegen falscher Anschuldigungen an. „Ich werde diese verlogenen und skandalösen Anschuldigungen nicht unwidersprochen lassen“, erklärte er. Die Anwältin der Klägerin, Raphaële Bialkiewicz, warf ihm daraufhin vor, er versuche, „die anderen Opfer einzuschüchtern“.

Es sind nicht die einzigen Vergewaltigungsvorwürfe gegen Vertreter der Regierung von Präsident Emmanuel Macron. Der Staatssekretärin für Entwicklung, Frankophonie und internationale Partnerschaften, Chrysoula Zacharopoulou, wird Vergewaltigung in drei Fällen während ihrer Zeit als Gynäkologin vorgeworfen. Auch gegen Innenminister Gérald Darmanin ermittelte die Staatsanwaltschaft wegen eines Vergewaltigungsvorwurfs aus dem Jahr 2017.

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AFP