Französischer Präsident Emmanuel Macron (dpa)
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Neun französische Abgeordnete haben von Präsident Emmanuel Macron die Offenlegung von Deponien für Atommüll in Algerien verlangt. Das berichtete der „Middle East Monitor“ am Donnerstag.

In den 1960er Jahren hatte Frankreich in der algerischen Sahara Atomtests durchgeführt – der Atommüll wurde dabei in der Wüste zurückgelassen. Vor den Strahlungsfolgen wurde die Bevölkerung nicht gewarnt, wie Betroffene später berichteten. Zudem fehlt noch bis heute eine medizinische Studie, die die gesundheitlichen Schäden infolge der Atomtests in Algerien festhält.

Den Abgeordneten zufolge beeinträchtigt der Atommüll in der algerischen Sahara auch heute noch Menschen und die Umwelt. Zwischen 1960 und 1966 seien insgesamt 17 Nuklearexplosionen durchgeführt worden. Frankreich habe einen „unauslöschlichen radioaktiven Abdruck im Herzen der Sahara hinterlassen“, so die Politiker.

Zuletzt war die für den 11. April angesetzte Sitzung eines algerisch-französischen Ausschusses auf unbestimmte Zeit verschoben worden, woran die Abgeordneten in ihrer Forderung an Macron ebenfalls erinnerten. Das zwischenstaatliche Komitee bemüht sich um eine Aufarbeitung historischer Konflikte zwischen Algerien und Frankreich.
Ein Großteil des Atommülls liege heute unter dem Sand in der algerischen Sahara. Die wichtigsten Informationen dazu seien jedoch bislang nicht offengelegt worden. Sollte die Regierung die entsprechenden Daten mit der Öffentlichkeit mitteilen, könnten nach Auffassung der Abgeordneten künftige Generationen geschützt sowie die Umwelt in den jeweiligen Regionen wiederhergestellt werden.

TRT Deutsch