Der griechische Außenminister Nikos Dendias und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan. (AA)
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Der griechische Außenminister Nikos Dendias hat seine Unterstützung für direkte Gespräche zwischen dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis und dem türkischen Präsident Recep Tayyip Erdoğan ausgedrückt. Erdoğan sei eine wichtige Führungspersönlichkeit und zugleich eine „gastfreundliche und herzliche Person“, sagte Dendias in einem Interview mit der griechischen Nachrichtenplattform „Newsbomb“​ am Samstag.

​„Ob wir es akzeptieren oder nicht, er ist ein Staatsoberhaupt, der die Türkei fast so lange regiert hat wie der türkische Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk und er hat das Bild der Türkei bestimmt“​, fügte Dendias hinzu. Gleichzeitig betonte er, dass Griechenland große Differenzen mit der Türkei bei regionalen Fragen habe.

Differenzen zwischen Athen und Ankara im östlichen Mittelmeer

Bis zum Verhandlungstermin des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag sei es nötig, „unsere Differenzen mit der Türkei zu lösen“, sagte Dendias. Es müsse zudem Einigung darüber bestehen, worüber das Gericht entscheiden soll. Dendias bezog sich dabei insbesondere auf die gegensätzlichen Forderungen Athens und Ankaras zu Seegrenzen und der Verteilung von Ressourcen im östlichen Mittelmeer.

Beim Streitthema über die Festsetzung des Festlandsockels als Maßstab für Seegrenzen und die ausschließliche Wirtschaftszone habe die griechische Seite eine klare Position, so Dendias. Diese Haltung sei unabhängig von der Regierung und den Ministern. Aus Sicht Griechenlands dehnten sich die Hoheitsgewässer des Landes auf zwölf Seemeilen aus, behauptete Dendias. Er sagte, dass Athen selbst entscheide, wann und wie es sein „​Recht auf diese Seegrenze“ ausübe.

TRT Deutsch