Der algerische Präsident Abdelmadjid Tebboune hat am 77. Jahrestag des Massakers vom 8. Mai 1945 an die „abscheulichen“ Morde während der französischen Kolonialzeit in Algerien erinnert. (AA)
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Der algerische Präsident Abdelmadjid Tebboune hat am 77. Jahrestag des Massakers vom 8. Mai 1945 an die „abscheulichen“ Verbrechen während der französischen Kolonialzeit in Algerien erinnert. Frankreichs Taten „dürfen nicht vergessen werden“, mahnte der Präsident zur aktiven Pflege einer Erinnerungskultur im Land. Das berichtet die Nachrichtenagentur Anadolu am Sonntag. In einer Botschaft zum Jahrestag erklärte Tebboune, das französische Blutvergießen sei ein Wendepunkt in der Geschichte Algeriens. Beim Massaker vom 8. Mai 1945 wurden algerischen Angaben zufolge wurden rund 45.000 Menschen von der französischen Kolonialarmee ermordet. Die Morde an der Zivilbevölkerung trugen zu Aufständen bei. Diese kulminierten im algerischen Unabhängigkeitskrieg ab 1954 und endeten acht Jahre später mit der Unabhängigkeit des nordafrikanischen Landes. 1,5 Millionen Algerier wurden bis dahin von Frankreichs Kolonialarmee getötet und Millionen weitere vertrieben. Seit Jahren fordert Algerien von der früheren Kolonialmacht Frankreich die Anerkennung der Massaker und die Bezahlung von Reparationen. Paris weigert sich jedoch und hat sich bisher nicht offiziell bei Algerien für seine Kolonialpolitik entschuldigt.

TRT Deutsch