Grenzübergang Kerem Shalom / Photo: DPA (dpa)
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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) kann nach eigenen Angaben im laufenden Gaza-Krieg seit zwölf Tagen nicht mehr in den Norden des Gazastreifens gelangen. Eine geplante Mission zum Krankenhaus Al-Awda sei zum vierten Mal abgesagt worden, teilte die WHO in der Nacht zum Montag auf der Plattform X (vormals Twitter) mit. Schwere israelische Bombardierungen, nur eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten und unterbrochene Kommunikation hätten es „nahezu unmöglich“ gemacht, medizinische Hilfsgüter in den abgeriegelten Küstenstreifen und vor allem in dessen Norden zu liefern.

Die Krankenhäuser seien ernsthaft unterbesetzt, weil das medizinische Personal in den Süden des Gazastreifens vertrieben worden sei, sagte die UN-Organisation. Ein sicherer und ungehinderter Zugang zum Norden des Gazastreifens sei dringend nötig, forderte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf X. „Weitere Verzögerungen werden zu mehr Toten und Leid für zu viele Menschen führen“, schrieb er.

Vernichtungskrieg in Gaza

Israel hatte die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein. Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel behindert. Mehr als eine Million Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. UN-Organisationen bezeichnen die humanitäre Lage vor Ort als katastrophal.

Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza bisher mehr als 22.600 Menschen durch die Angriffe Israels getötet. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können.

TRT Deutsch und Agenturen