Palästinensische Gefangene (in grauen Pullovern) jubeln in Ramallah im besetzten Westjordanland am frühen Morgen des 26. November 2023, nachdem sie aus israelischen Gefängnissen im Gefangenenaustausch entlassen wurden. / Foto: AFP (AFP)
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Hamas-Kämpfer haben am Samstagabend in Gaza 13 Israelis und 4 Ausländer dem Roten Kreuz übergeben. Israel entließ im Gegenzug 39 Palästinenser aus der Gefangenschaft – davon 6 Frauen und 33 Minderjährige. Sie wurden in Ramallah im besetzten Westjordanland von einer jubelnden Menschenmenge empfangen.Es ist der zweite Austausch im Rahmen einer viertägigen Waffenruhe.

Zuvor drohte die Übergabe zu scheitern, da die Hamas Israel beschuldigte, vereinbarte Hilfslieferungen nicht in den Norden Gazas zu lassen. Die von Katar und den USA vermittelte Feuerpause ist die erste längere Unterbrechung der Kämpfe seit Beginn der Angriffe auf Gaza am 7. Oktober. Insgesamt soll die Hamas mindestens 50 Israelis und Israel 150 Palästinenser übergeben.

Vier Thailänder unter ausgehändigten Ausländern

Unter den freigelassenen Personen in Gaza befinden sich vier thailändische Staatsangehörige, wie Thailands Premierminister Srettha Thavisin in den sozialen Medien mitteilte. „Alle sind in Sicherheit, im Großen und Ganzen bei guter geistiger Gesundheit und in der Lage, normal zu sprechen", sagte er auf X. „Sie wollen duschen und ihre Familienangehörigen kontaktieren”, fügte er hinzu.

Israel hatte zuletzt die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein. Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel eingeschränkt. Mehr als eine Million Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. UN-Organisationen bezeichnen die humanitäre Lage vor Ort als katastrophal.

Humanitäre Krise in Gaza

Israel nahm den Vergeltungsschlag der Widerstandsorganisation Hamas am 7. Oktober als Vorwand, um einen Vernichtungskrieg zu starten. Ultrarechte Politiker der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zitieren als Rechtfertigung immer wieder Verse aus dem Alten Testament. Erklärtes Ziel der israelischen Angriffe ist die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bisher Tausende Zivilisten getötet.

Nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde in Gaza wurden dort bisher mehr als 14.800 Menschen durch Angriffe Israels getötet. Israel berichtet von rund 1200 getöteten Israelis. Die Angaben können nicht unabhängig geprüft werden. Zuletzt waren Aufnahmen aufgetaucht, die zeigen sollen, wie Zivilisten in den illegalen Siedlungen ins Visier der israelischen Truppen geraten.

TRT Deutsch