Ein Anhänger von US-Präsident Donald Trump hält während der Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli 2020 in Washington, USA, ein Banner hoch. (Reuters)
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Ein neues Rekordhoch von 60.209 neuen Corona-Fällen binnen 24 Stunden ist in den Vereinigten Staaten registriert worden. Dies legte die Johns-Hopkins-Universität am Dienstagabend dar. Die Gesamtzahl der Infektionen stieg damit im Land auf rund 2,996 Millionen. Zudem erhöhte sich die Zahl der Corona-Toten in den USA um knapp 1200 auf 131.480 Fälle.
Die USA sind derzeit das mit Abstand am härtesten von der Pandemie betroffene Land der Welt. Zuletzt waren immer neue Rekordstände bei den Ansteckungszahlen verzeichnet worden. Vor allem im Süden und Westen des Landes nehmen seit einigen Wochen die Infektionsraten wieder deutlich zu.
Kritiker führen diese Entwicklung auf eine vorschnelle Lockerung der Corona-Restriktionen zurück. Vielerorts wurden die Maßnahmen inzwischen wieder verschärft. US-Präsident Donald Trump zeichnet dennoch ein positives Gesamtbild der Lage.
„Ich denke, wir sind an einem guten Ort“, sagte Trump am Dienstag in der Nachrichtensendung „Full Court Press“. Seine Regierung habe im Kampf gegen die Pandemie einen „guten Job“ geleistet. In zwei bis vier Wochen werde das Land „in sehr guter Verfassung“ sein.
Trump widersprach seinem eigenen Pandemie-Berater Anthony Fauci, der sich am Tag zuvor alarmiert über die steigenden Infektionsraten gezeigt hatte. „Dies ist eine ernste Situation, gegen die wir sofort angehen müssen“, sagte der US-Chef-Virologe. Die USA steckten noch „knietief“ in der ersten Ausbreitungswelle des Virus. „Ich bin nicht mit ihm einer Meinung“, sagte Trump nun über Fauci.
Dem US-Präsidenten wird von Kritikern vorgeworfen, die Bedrohung durch die Pandemie zu verharmlosen. So hat Trump auch wieder damit begonnen, Kundgebungen mit großen Menschenmengen abzuhalten. Am 3. November finden die US-Präsidentschaftswahlen statt.
Spahn: Herber Rückschlag für internationale Zusammenarbeit
Die Schuld für die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in seinem Land sieht Trump unter anderem bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Am Dienstag leitete seine Regierung offiziell den Austritt der USA aus der UN-Unterorganisation ein, er kann aber erst nach einem Jahr wirksam werden.

Der demokratische US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden kündigte für den Fall seines Siegs bei der Präsidentschaftswahl eine sofortige Rückkehr in die WHO an. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nannte Trumps Vorgehen einen „herben Rückschlag für die internationale Zusammenarbeit“. „Wir brauchen mehr Zusammenarbeit im Kampf gegen Pandemien, nicht weniger“, schrieb Spahn auf Twitter.

Weltweit starben bislang mehr als 544.000 Menschen durch die Corona-Pandemie, insgesamt wurden mehr als 11,85 Millionen Infektionen mit Covid-19 nachgewiesen.

AFP