10.05.2024, Palästina, Rafah: Palästinenserinnen trauern in einem Krankenhaus um ihre Angehörigen, die bei der israelischen Bombardierung des Gazastreifens getötet wurden. / Photo: DPA (dpa)
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Rund 110.000 Menschen sind nach UN-Angaben seit dem Vorrücken der israelischen Armee in Rafah im südlichen Gazastreifen aus der mit Flüchtlingen überfüllten Küstenstadt geflohen. Sie seien auf der Suche nach Sicherheit, schrieb das UN-Hilfswerk für Palästinenser UNRWA am Freitagmorgen auf X, ehemals Twitter. Die Lebensbedingungen seien grausam. Die einzige Hoffnung sei eine sofortige Waffenruhe, hieß es. Der Rafah-Grenzübergang nach Ägypten blieb weiter für humanitäre Hilfslieferungen gesperrt, wie die palästinensische Grenzbehörde mitteilte.

Die israelische Armee teilte mit, die Truppen seien weiterhin im Osten der Stadt Rafah sowie in Al-Saitun im mittleren Abschnitt des Gazastreifens im Einsatz. Es soll dabei zu „Kämpfen“ gekommen sein. Die israelische Luftwaffe habe außerdem mehrere Gebiete im Bereich von Rafah angegriffen. Ziel war demnach auch der Grenzübergang Kerem Schalom, der als wichtiger Übergang für humanitäre Hilfsgüter in den blockierten Küstenstreifen dient. Die israelische Luftwaffe habe binnen 24 Stunden rund 40 Ziele im palästinensischen Gazastreifen angegriffen.

Das israelische Militär hatte am Montag Einwohner des östlichen Teils von Rafah dazu aufgefordert, das Gebiet zu verlassen. In Rafah halten sich Berichten zufolge insgesamt mehr als eine Million Binnenflüchtlinge auf. Die internationale Gemeinschaft, darunter die USA, hat die israelische Regierung wegen der erwarteten dramatischen humanitären Folgen eindringlich vor einer groß angelegten Militärinvasion in Rafah gewarnt.

Israel hatte nach dem Hamas-Angriff am 7. Oktober einen Vernichtungskrieg in Gaza gestartet. Erklärtes Ziel der israelischen Angriffe war die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bisher binnen Monaten Zehntausende Zivilisten getötet.

Nach palästinensischen Angaben wurden bei israelischen Angriffen auf Gaza mindestens 34.900 Menschen getötet und 78.500 weitere verletzt – die meisten davon Frauen und Kinder. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können.

TRT Deutsch und Agenturen