Palästinenser, die bei der israelischen Bombardierung des Gazastreifens verwundet wurden, werden in ein Krankenhaus behandelt. Palästinenser, die bei der israelischen Bombardierung des Gazastreifens verwundet wurden, werden in ein Krankenhaus behandelt. / Photo: DPA (dpa)
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Wegen anhaltender Angriffe Israels und Treibstoffmangels im nördlichen Gazastreifen nimmt nach UN-Angaben nur noch ein Krankenhaus Patienten auf. Das Al-Ahli-Krankenhaus in der Gaza-Stadt sei als einziges noch im Minimal-Betrieb, teilte das UN-Nothilfebüro OCHA in der Nacht zum Mittwoch mit. „Alle anderen haben den Betrieb wegen eines Mangels an Strom, medizinischem Material, Sauerstoff, Essen und Wasser eingestellt.“ Die Lage werde „verschlimmert durch Bombardements und Kämpfe in ihrer Umgebung.“ Im Al-Ahli-Krankenhaus seien derzeit etwa 500 Patienten untergebracht.

Die Lage der ohnehin am Anschlag arbeitenden Kliniken im gesamten Gazastreifen hat sich in den vergangenen Tagen dramatisch verschlechtert. 22 der insgesamt 36 Krankenhäuser haben den Betrieb nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) inzwischen eingestellt. Die 14 noch arbeitenden Häuser hätten „kaum genug Mittel, um entscheidende und lebensrettende Operationen“ durchzuführen und Patienten zu versorgen, darunter diejenigen in der Intensivpflege, teilte die WHO mit.

Die Lage im besetzten Westjordanland hat sich seit Beginn des Gaza-Kriegs mit über 11.240 palästinensischen Todesopfern durch israelische Angriffe deutlich verschärft. Insgesamt 187 Palästinenser wurden laut palästinensischem Gesundheitsministerium seit dem 7. Oktober im Westjordanland durch die israelische Armee oder durch rechtsextreme jüdische Siedler getötet. Seit Jahresbeginn wurden nach Behördenangaben bislang insgesamt 383 Palästinenser im Westjordanland getötet. Menschenrechtlern zufolge ist es die höchste Zahl seit mehr als 15 Jahren.

TRT Deutsch und Agenturen