07.03.2022, Ukraine, Uzhhorord: Menschen liegen in einem Sportkomplex, in dem Geflüchtete untergebracht werden, auf Matratzen. (dpa)
Folgen

Die UN sind momentan angesichts der Millionen Bedürftigen infolge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine überfordert. „Wir schaffen es nicht, die heutigen Bedürfnisse der Zivilbevölkerung zu diesem Zeitpunkt zu erfüllen“, sagte UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths am Montag bei einem weiteren Treffen des UN-Sicherheitsrates in New York. Bei der Sitzung handelt es sich bereits um die siebte Dringlichkeitssitzung des mächtigsten UN-Gremiums innerhalb von zwei Wochen.
Griffiths forderte angesichts der hohen Zahl an unbeteiligten Opfern den Schutz von Zivilisten. Es müsse bei den Kämpfen darauf geachtet werden, Zivilisten und zivile Häuser und Infrastrukturen zu schonen. Menschen müssten frei entscheiden können, ob und wohin sie fliehen. Auch müsse die sichere Lieferung von Hilfsgütern sichergestellt werden und eine permanente, stabile Kommunikation zwischen UN-Helfern und den Konfliktparteien sichergestellt werden.

Differenzen um Nennung Russlands in geplanter Resolution
Eine von Frankreich und Mexiko ausgearbeitete Resolution zur Verbesserung der humanitären Lage in der Ukraine wurde nicht zur Abstimmung vorgelegt. Hinter den Kulissen gibt es nach Informationen aus Sicherheitsratskreisen Unstimmigkeiten zwischen den westlichen Verbündeten. Dabei soll es auch darum gehen, ob Russland namentlich erwähnt wird. Paris ist dem Vernehmen nach dagegen, um ein Veto Moskaus zu verhindern - was den Beschluss zum Scheitern bringen würde. Die USA dagegen wollen, dass Russland als Aggressor genannt wird.
„Wir werden versuchen, mit der Sprache vorsichtig umzugehen, damit sie für alle akzeptabel ist, aber gleichzeitig auch ihren Zweck erfüllt“, sagte der mexikanische UN-Botschafter Juan Ramón de la Fuente am Montag. Ziel sei es, Hilfe möglichst schnell zu Bedürftigen zu bringen.

dpa