Explosionen nach israelischen Angriffen / Photo: AA (AA)
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Nach dem Vergeltungsschlag der Widerstandsorganisation Hamas auf Israel dauerten am Abend die Kampfhandlungen an fast zwei Dutzend Orten an. „Wir kämpfen an 22 Orten“, sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Samstag. Es gebe keine Gemeinde im Süden Israels, in der keine Streitkräfte seien. Es gebe Gemeinden, die von „Terroristen“ befreit worden seien. „Aber wir möchten das Gebiet weiter durchsuchen, bevor wir dies bekannt geben“, sagte Hagari weiter.

In den Orten Ofakim und Beeri sei es zu Geiselnahmen gekommen. „Dort sind Spezialeinheiten mit hochrangigen Kommandeuren im Einsatz und es kommt zu scharfen Feuergefechten“, sagte Hagari. „Wir befinden uns im Krieg.“ In allen Gebieten seien Straßensperren errichtet worden.

Hagari warnte darüber hinaus vor vielen Falschmeldungen. „Es hieß, Nimrod Aloni (ein Spitzengeneral) sei entführt worden, das stimmt nicht. Sie sagten, Avi Rosenfeld (Kommandeur der Gaza-Division) sei entführt worden, das stimmt nicht.“ Ziel sei es nun, dass alle „Terroristen“ getötet werden und dass alle Gemeinden von „Terroristen“ befreit werden. Bis dahin sollen sich die Bewohner in der Nähe des Gazastreifens weiter in ihren Häusern einschließen.

In Israel wurden Berichten zufolge mindestens 150 Menschen getötet und Hunderte verwundet, womit es sich um den tödlichsten Angriff in Israel seit Jahren handelt. Medien beriefen sich dabei auf den Rettungsdienst Magen David Adom.

Nach den Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Gaza wurden bei den israelischen Angriffen mindestens 198 Menschen in Gaza getötet und mindestens 1610 verwundet.

„Bürger Israels, wir sind im Krieg“, teilte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Samstag aus dem Militärhauptquartier mit. Das Land wurde offiziell in Kriegsbereitschaft versetzt. Rund 2220 Geschosse sollen aus Gaza auf Israel abgefeuert worden sein, wie ein Armeesprecher behauptete. Demnach griffen israelische Kampfflugzeuge erneut den Gazastreifen an.„Der Feind wird einen noch nie zuvor gesehenen Preis zahlen“, fügte er hinzu. Er versprach, dass Israel „das Feuer in einem Ausmaß erwidern wird, wie es der Feind noch nie erlebt hat.“

Notfallwagen (AA)

Hamas startet Militäroperation gegen israelische „Verbrechen“

Der Hamas-Militärchef Mohammed Deif erklärte den Beginn einer Militäroperation gegen Israel. Demnach wurden am frühen Samstagmorgen rund 5000 Raketen auf Israel abgefeuert. Damit soll den israelischen „Verbrechen“ ein Ende gesetzt werden. Zugleich forderte Deif das palästinensische Volk auf, sich Israel entgegenzustellen. Er appellierte auch an bewaffnete Widerstandsgruppen im Libanon, sich dem Kampf gegen Israel anzuschließen.

Die Widerstandsorganisation Hamas im Gazastreifen hatte am Samstagmorgen einen großen Vergeltungsschlag gegen Israel gestartet. Kämpfer feuerten Hunderte Raketen ab und stießen auf dem Land-, Luft- und Seeweg auf die von Israel besetzten Gebiete vor. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu rief daraufhin den Kriegszustand aus. Die israelische Luftwaffe flog erneut Angriffe auf Gaza.

Israelische Soldaten (AA)

Israel besetzte während des Sechstagekrieges 1967 das Westjordanland und Ost-Jerusalem. Knapp 600.000 Israelis leben dort heute in mehr als 200 illegalen Siedlungen. Der UN-Sicherheitsrat bezeichnete diese Siedlungen als Verletzung des internationalen Rechts und forderte Israel auf, alle Siedlungsaktivitäten zu stoppen. Die Palästinenser fordern einen eigenen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.

TRT Deutsch und Agenturen