#DJB82 : Regional Director of ICRC in Middle East holds press conference. / Photo: AFP (AFP)
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Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat wie viele Organisationen und Regierungen vor den Folgen eines israelischen Großangriffs auf Rafah im Süden des Gazastreifens gewarnt. „Wir erneuern unseren Aufruf an die Konfliktparteien und alle, die Einfluss auf sie haben, das Leben der Zivilbevölkerung und die Infrastruktur zu schonen und zu schützen“, teilte Fabrizio Carboni, der Regionaldirektor des IKRK für den Nahen und Mittleren Osten, am Mittwoch mit.

„Nach dem humanitären Völkerrecht müssen die Konfliktparteien dafür sorgen, dass die Zivilbevölkerung mit dem Lebensnotwendigen versorgt wird und dass die notwendigen Schutzmaßnahmen ergriffen werden, um ihr Leben zu erhalten. Es ist dringend notwendig, jetzt mehr zu tun. Unzählige Menschenleben stehen auf dem Spiel“, so Carboni.

Viele der mehr als 1,5 Millionen Menschen dort hätten vier Monate lang Kämpfe erlebt und seien teils zwei, drei oder viermal vertrieben worden. Ihnen fehlten Essen und Getränke, sanitäre Anlagen, medizinische Versorgung und Sicherheit. Viele seien verletzt und alt. Zusammen mit dem Stress und Trauma der vergangenen Wochen sei die Bevölkerung angegriffen und deshalb einem höheren Risiko von Krankheiten ausgesetzt. Israel habe als Besatzungsmacht die Pflicht, die Grundbedürfnisse der Menschen zu erfüllen.

Eine der Kernaufgaben des IKRK ist es, die Einhaltung des humanitären Völkerrechts zu überwachen.

Ein Palästinenser hält Patronenhülsen in der Hand. (DPA)

Israels Vernichtungskrieg in Gaza

Israel hatte nach dem 7. Oktober die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein. Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel seitdem behindert. Fast zwei Millionen Palästinenser wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. Nun sollen die Binnenvertriebenen laut israelischen Anweisungen auch Süd-Gaza räumen, was praktisch unmöglich ist, da der Süden des blockierten Küstenstreifens an Ägypten grenzt.

Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober mehr als 28.500 Menschen getötet und Zehntausende verletzt. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können.

TRT Deutsch und Agenturen