Ein Palästinenser sitzt auf einem Trümmerhaufen, nachdem israelische Luftangriffe weite Teile des Gazastreifens verwüstet haben. / Foto: Reuters (Reuters)
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Im Gaza-Krieg gibt es Verhandlungen über eine zwei bis drei Tage lange Feuerpause sowie die Freilassung von etwa einem Dutzend Geiseln. Das bestätigte eine Person mit Kenntnis dieser Gespräche der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Die Verhandlungen darüber liefen unter Vermittlung Katars und in Absprache mit den USA, hieß es. Es gehe dabei um die „Freilassung von 10 bis 15 Geiseln im Gegenzug für eine 48 bis 72 Stunden lange humanitäre Pause“ der Kämpfe.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Mittwochabend erneut die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen als Bedingung für eine Waffenruhe genannt. „Ich möchte alle Arten von falschen Gerüchten, die wir aus allen möglichen Richtungen hören, beiseite legen und eines klarstellen: Es wird keine Waffenruhe ohne die Freilassung unserer Geiseln geben“, sagte Netanjahu. Unklar war jedoch, ob er damit die Freilassung aller 239 Geiseln auf einmal meinte.

Die israelische Zeitung „Jediot Achronot“ berichtete am Donnerstag von einem möglichen Deal unter Vermittlung Katars und mit Beteiligung des CIA-Chefs William Burns. Es war die Rede von der Freilassung von 50 bis 60 Geiseln, vor allem ältere Frauen, Kinder und Mütter. Nach Angabe israelischer Repräsentanten sei dieser aber „noch weit entfernt vom Abschluss“.

Trotz der katastrophalen Lage in der palästinensischen Enklave besteht Israel demnach auf klare Abmachungen, die einen längeren Waffenstillstand nicht vorsehen. Denn dies könne als „Sieg der Hamas“ gewertet werden. Nach Medienberichten behauptet die israelische Regierung, die angeschlagene Hamas könnte sich während einer längeren Feuerpause neu gruppieren. Unklar sei auch, ob im Rahmen einer Geiselfreilassung auch palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden sollen, schrieb die Zeitung.

Parallel gebe es auch unabhängige Verhandlungen zwischen der Hamas und Thailand über die Freilassung von 23 thailändischen Geiseln. Dabei soll der Iran vermitteln.

TRT Deutsch und Agenturen