Gaza-Krieg / Photo: AA (AA)
Folgen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine sofortige humanitäre Nothilfe für die Menschen im Gazastreifen gefordert. Die 34 Mitgliedstaaten des WHO-Exekutivrats riefen in einer einstimmig verabschiedeten Resolution am Sonntag zur „sofortigen, dauerhaften und ungehinderten Weiterleitung humanitärer Hilfe“ in das palästinensische Küstengebiet auf.

In der von Afghanistan, Marokko, Katar und dem Jemen eingebrachten Resolution werden außerdem Ausreisegenehmigungen für Patienten gefordert. Zudem müsse die Versorgung der Zivilbevölkerung mit Medikamenten und medizinischer Ausrüstung sichergestellt und der Zugang zu medizinischer Behandlung gewährleistet werden.

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus hatte zum Auftakt des Treffens in Genf gewarnt, es gebe besorgniserregende Anzeichen für epidemische Krankheiten im Gazastreifen. Zugleich stehe das Gesundheitssystem im Gazastreifen kurz vor dem endgültigen Zusammenbruch. Von 36 Krankenhäusern seien nur noch 14 teilweise funktionsfähig, davon nur zwei im Norden, sagte Tedros.

Ein palästinensischer Junge bringt ein Mädchen, die bei israelischen Luftangriffen verletzt wurde, ins El-Aqsa Medical Krankenhaus. (DPA)

USA setzen Veto gegen Resolution für Waffenruhe

Der WHO-Chef lobte die Verabschiedung der gemeinsamen Erklärung. Es handele sich um die erste im Konsens verabschiedete Resolution seit dem Beginn des Gaza-Krieges vor zwei Monaten. Am Freitag war eine Resolution im UN-Sicherheitsrat für eine humanitäre Feuerpause im Gazastreifen am Veto der USA gescheitert.

Israel nahm den Vergeltungsschlag der Widerstandsorganisation Hamas am 7. Oktober als Vorwand, um einen Vernichtungskrieg zu starten. Ultrarechte Politiker der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zitieren als Rechtfertigung immer wieder Verse aus dem Alten Testament. Erklärtes Ziel der israelischen Angriffe ist die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bisher Tausende Zivilisten getötet.

Laut palästinensischen Angaben wurden in Gaza rund 18.000 Menschen durch Angriffe Israels getötet.

TRT Deutsch und Agenturen