17.10.2023 - Palästinensische Gebiete, Gazastreifen, Gaza-Stadt: Verletzte Palästinenser in Gaza nach israelischen Luftangriffen / Photo: Reuters (Reuters)
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Die israelische Armee hat am Freitag ihre Angriffe auf den Gazastreifen intensiviert. „Wir konzentrieren uns auf das, was unter der Erde liegt, einschließlich der Krankenhäuser“, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Donnerstagabend. Laut Angaben aus Gaza hat Israel mehrere Abteilungen des Al-Schifa-Krankenhauses zerstört.

Die USA äußerten indes Besorgnis angesichts eines Angriffs auf das Jordanische Krankenhaus im Gazastreifen mit sieben Verletzten. Washington sprach sich erneut gegen Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen aus - ohne jedoch Israel direkt zu kritisieren.

„Große Sorge“ nach Israels Angriffe auf Kliniken

US-Außenminister Antony Blinken bekundete in einem Telefonat mit dem jordanischen Außenminister Ayman Safadi „große Sorge“. Am Rande des Apec-Gipfels in Kalifornien bekräftigte er, „dass Zivilisten und Personal in Krankenhäusern geschützt werden müssen“. Jordanien hatte zuvor erklärt, dass durch israelische Angriffe in der Nähe des Jordanischen Krankenhauses sieben Mitarbeiter verletzt wurden.

Außenministeriumssprecher Matthew Miller hatte bereits in Washington erklärt: „Wir wollen nicht, dass Krankenhäuser aus der Luft angegriffen werden“ und bekräftigt, dass gemäß dem humanitären Völkerrecht alle Parteien „verpflichtet sind, (...) Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, um (...) Schäden für die Zivilbevölkerung gering zu halten“.

Im Gazastreifen fiel derweil am Donnerstag erneut das Telefonnetz aus. Der örtliche Netzbetreiber Paltel teilte mit, dass wegen israelischer Angriffe und der Totalblockade Israels die gesamte Telekommunikation erneut ausgefallen sei, weil „alle Energiequellen, die das Netz versorgen, erschöpft sind und kein Treibstoff nachgeliefert werden durfte“. Die UN warnte, dass der Ausfall die Verteilung der Hilfsgüter erschweren und zu Plünderungen führen könnte.

Gewalteskalation auch im besetzen Westjordanland

Blinken forderte zudem in einem Telefonat mit dem israelischen Oppositionsführer Benny Gantz Maßnahmen zur Bekämpfung extremistischer Siedlergewalt gegenüber Palästinensern im Westjordanland.

Im Westjordanland, das seit 1967 von Israel besetzt wird, haben seit dem Gaza-Krieg die Angriffe auf Palästinenser stark zugenommen. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums sind dort seit dem 7. Oktober bereits mehr als 190 Palästinenser von israelischen Siedlern und Soldaten getötet worden.

Seit Beginn des israelischen Vernichtungskriegs gegen den Gazastreifen sind nach örtlichen Angaben bisher mehr als 11.300 palästinensische Zivilisten getötet worden, die meisten davon Kinder und Frauen. Laut Angaben aus Tel Aviv waren am 7. Oktober beim Vergeltungsangriff der palästinensischen Organisation Hamas rund 1200 Israelis getötet worden.

TRT Deutsch und Agenturen