Symbolbild. 02.01.2021, Mittelmeer: Migranten aus Eritrea, Ägypten, Syrien und dem Sudan warten an Bord eines Holzbootes im Mittelmeer etwa 110 Meilen nördlich von Libyen darauf, von Helfern der spanischen NGO „Open Arms“ unterstützt zu werden. (dpa)
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Die türkische Küstenwache hat in den vergangen Tagen hunderte Flüchtlinge auf hoher See gerettet, die zuvor von Griechenland entgegen geltenden Bestimmungen des Völkerrechts aus griechischen Gewässern zurückgedrängt worden waren. Vom 13. bis 25. Dezember wurden „bei insgesamt 52 Vorfällen 991 irreguläre Migranten und zehn Schleuser aufgegriffen und 526 irreguläre Migranten gerettet, die von der griechischen Küstenwache in unsere Hoheitsgewässer zurückgedrängt wurden“, hieß es in einer Erklärung der türkischen Küstenwache vom Dienstag. In der Erklärung wurden auch die rund um die Uhr gezeigten Bemühungen der Türkei hervorgehoben, irreguläre Migration und illegale Aktivitäten zu verhindern. Zudem helfe die Küstenwache allen Menschen auf See, die Hilfe benötigten.

Griechische Schuldzuweisungen zurückgewiesen In der Erklärung wurde auch die Besorgnis der Türkei über die steigende Zahl von Todesopfern entlang der Migrationsrouten zum Ausdruck gebracht. Die Opferzahlen beruhten auch auf illegalen griechischen Pushbacks und einer Politik des Drucks vonseiten der griechischen Sicherheitskräfte, die irreguläre Migranten dazu zwängen, ihren Kurs direkt in Richtung Italien zu ändern. Kritik gab es auch an den „unglücklichen“ Äußerungen von griechischen Verantwortlichen, die der Türkei die Schuld am Schicksal der verunglückten Flüchtlingen gaben. Diese Schuldzuweisungen trotz der flüchtlingsfeindlichen Politik Athens zeigten, mit welcher fehlenden Ernsthaftigkeit die griechischen Verantwortlichen die Situation angingen, hieß es in der Erklärung.

EU verschließt die Augen vor griechischen Praktiken Unterdessen rettete die türkische Küstenwache am Dienstag 88 Geflüchtete, darunter 56 Menschen, die von griechischen Behörden in der Ägäis zurückgedrängt worden waren. Während 56 Menschen vor der Küste des Bezirks Bodrum gerettet wurden, konnte die Türkei auch noch 32 weitere Personen in den Gewässern vor dem Bezirk Fethiye in der südwestlichen Provinz Muğla aus der Seenot befreien. Die Türkei und Griechenland sind wichtige Transitländer für Migranten, die vor Krieg und Verfolgung nach Europa fliehen. Die Türkei wirft Griechenland vor, das Völkerrecht zu missachten und hat die illegale Pushback-Praxis Griechenlands wiederholt verurteilt. Athen drängt Flüchtlinge in großem Umfang zurück in internationale oder türkische Gewässer, schiebt die hilfesuchenden Menschen im Schnellverfahren ab und verweigert ihnen den Zugang zu einem Asylverfahren. Ankara wirft zudem der EU vor, die griechischen Pushbacks zu tolerieren.

TRT Deutsch