Eine Person gedenkt der Erdbeben-Opfer vor einer Gedenktafel in Yalova, Türkei.  (AA)
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Am 22. Jahrestag des Erdbebens von Marmara haben in der Türkei mehrere Gedenkfeiern stattgefunden. In der Nacht auf Dienstag versammelten sich die Menschen an Gedenkstätten in den betroffenen Orten Gölcük, Yalova und Istanbul.

Das Erbeben der Stärke 7,6 ereignete sich am 17. August 1999 um 3:01 Ortszeit und gilt als eines der verheerendsten des letzten Jahrhunderts in dem Land. Das Epizentrum lag rund 80 Kilometer südöstlich der Altstadt von Istanbul. Die Erschütterung verursachte eine Tsunamiwelle im Marmarameer, die bis zu 2,5 Meter hoch war. Nach offiziellen Angaben kamen 17.840 Menschen ums Leben, 43.953 weitere wurden verletzt. Rund 285.000 Häuser wurden damals zerstört oder beschädigt.

Die Stadt Gölcük im Nordwesten der Provinz Kocaeli wurde damals am härtesten getroffen. Dort fanden am Montag aus diesem Anlass den ganzen Tag über Gedenkveranstaltungen statt, die in einem Gedenkgebet an einem Denkmal an der Küste von Kavaklı gipfelten. Es wurde eine Schweigeminute eingelegt und für die Opfer gebetet.

Einrichtung von Katastrophenschutzsystem

Der Gouverneur von Kocaeli, Seddar Yavuz, sagte auf der Veranstaltung, das Erdbeben habe zu einem „Paradigmenwechsel“ in der Katastrophenprävention geführt. So seien Katastrophenschutzsysteme und Änderungen bei den Bauvorschriften bewirkt worden. Die vorangegangenen Initiativen seien auch von der Zivilgesellschaft unterstütz worden.

Yavuz warnte jedoch, dass das Problem gefährdeter Häuser in der Türkei fortbestehe. „Es ist schwierig, alle alten Gebäude auf einmal durch neue, erdbebensichere Bauten zu ersetzen. Allein hier in Gölcük gab es bis letztes Jahr 28 stark beschädigte Gebäude. Acht davon wurden abgerissen. Der Abriss von drei Gebäuden wurde aufgrund von Gerichtsbeschlüssen gestoppt.“

Viele Menschen kommen bei Gedenkveranstaltung in Yalova zusammen

Auch in Yalova versammelten sich die Menschen neben einem Denkmal für die Opfer des Erdbebens und legten dort Blumen nieder. An der Fassade sind die Namen der 2504 Menschen eingraviert, die in dem Ort ums Leben gekommen sind. Daneben wurden Fotos ausgestellt, auf denen die Folgen des Erdbebens in Yalova ersichtlich sind.

TRT Deutsch