Archivbild: Familien demonstrieren in der türkischen Provinz Diyarbakır vor dem HDP-Parteisitz. / Photo: AA (AA)
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Eine weitere Familie hat sich den anhaltenden Protesten gegen die Terrorgruppe PKK in der südöstlichen türkischen Provinz Diyarbakır angeschlossen. Abdulselam Fidan aus Hakkari sagte, er habe an den Demonstrationen für seinen Bruder Şefik teilgenommen. Dies berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwoch.

Şefik sei im Alter von neun Jahren entführt worden. „Mein Bruder wurde 1995 entführt und in die Berge gebracht. Wir vermissen ihn, wir wollen ihn zurück“, fügte Fidan hinzu. Er rief seinen Bruder dazu auf, sich den türkischen Sicherheitskräften zu stellen: „Wenn du mich hören kannst, komm bitte und stell dich deinem Staat.“

Demonstrationen seit September 2019

Seit dem 3. September 2019 protestieren Familien, deren Kinder von der Terrorgruppe PKK entführt oder zwangsrekrutiert wurden, vor den Büros der Demokratischen Volkspartei (HDP) in Diyarbakır. Die HDP selbst behauptet, als Partei die Kurden in Türkiye zu vertreten. Sie steht jedoch in der Kritik – wegen Verbindungen zur Terrororganisation PKK.

Die „Mütter von Diyarbakır“ und andere Kritiker werfen der Partei vor, der politische Arm der Terrororganisation PKK/YPG zu sein und Mitverantwortung für die Entführungen ihrer Kinder zu tragen. Inzwischen haben sich die Proteste auf andere türkische Provinzen mit kurdischer Bevölkerung ausgeweitet, darunter Van, Muş, Şırnak und Hakkari.

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