Blutige Assimilationspolitik in Bulgarien: Gedenken an türkische Opfer (DHA)
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Bulgarien hat mit einer Zeremonie der türkischen Opfer der Assimilationspolitik in der Zeit vor 1989 gedacht. Die türkische Minderheit in Bulgarien hatte sich 1984 in öffentlichen Protesten der Assimilationspolitik der kommunistischen Regierung widersetzt. Zahlreiche Wortführer und Teilnehmer des Protests wurden inhaftiert und von den Sicherheitskräften gefoltert, einige sogar ermordet.

„Bulgarisierung“ der türkischer Namen

Unter dem Banner des Kriegsrechts fand in weiterer Folge unter anderem eine „Bulgarisierung“ türkischer Namen statt. Entsprechend wurden umgehend und gegen den Willen der Betroffenen die Personalausweise geändert. Türkisch durfte nicht mehr öffentlich gesprochen werden, alle bis dahin auf dem Papier bestehenden Minderheitenrechte wurden zurückgenommen.

Das jüngste Opfer der staatlichen Repressionen gegen die Proteste, das 17 Monate alte Baby Türkan, das am 26. Dezember 1984 ermordet wurde, ist zum Symbol des Widerstands der Türken gegen die Assimilationspolitik geworden. Im Gedenken an die Ereignisse wurden an der Gedenkstatue Blumen abgelegt und Gebete aus dem Koran rezitiert.

Anlässlich des 37. Jahrestages des Protests erinnerte auch die türkische Botschafterin in Sofia, Aylin Sekizkök, an die Opfer. Diese seien „Märtyrer der Demokratie“, die „während einer friedlichen Demonstration in Bulgarien erschossen wurden, weil sie ihre Würde und Identität gegen eine menschenverachtende Kampagne des totalitären Regimes verteidigten“.

An der Gedenkveranstaltung in Yoğurtçular (Mogilyane) in der Provinz Kardschali nahm auch Korhan Küngerü, der türkische Generalkonsul in Filibe (Plowdi), teil. Die Teilnehmer besuchten das Denkmal für die Opfer in getrennten Gruppen und unter Beachtung der geltenden Covid-19-Bestimmungen.

TRT Deutsch