Soziale Medien (Symbolbild) (Others)
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Türkiye war in letzter Zeit das Ziel mehrerer Desinformationskampagnen, bei denen gefälschte Social-Media-Profile Hashtags erstellt haben, um während der Erdbeben am 6. Februar Panik zu verbreiten. Falsche Nachrichten hatten ebenfalls Hilfs- und Rettungsbemühungen während der Waldbrände 2021 erschwert.

Da die wichtige Abstimmung am 14. Mai nur wenige Tage entfernt ist, sind türkische Funktionäre und Wählernun besorgt über die Auswirkungen der Manipulation von sozialen Medien auf die Wahlen.

Es gibt bereits Anzeichen, die darauf hindeuten, dass solche Bedenken nicht unbegründet sind.

Eine kürzliche Fake News-Kampagne über die Gesundheit des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan hat für Verwirrung gesorgt. Erst nach einem Dementi des Kommunikationspräsidiums sorgte für Klarheit.

Außerdem haben lokale Nachrichtenquellen über die Entdeckung von sechs „Troll-Netzwerken“ berichtet, die aus 121 gefälschten Profilen bestehen. So würden sie im Auftrag der türkischen Oppositionspartei CHP arbeiten.

Diese Troll-Armeen wurden beschuldigt, nicht nur Desinformationen zu verbreiten, sondern auch Hass gegen ethnische Gruppen zu schüren. Gleichzeitig würden sie die Wahrnehmung hinsichtlich der Integrität der Wahlurne manipulieren.

Die Social-Media-Konten dieser Netzwerke haben ständig die Beiträge der anderen geteilt und so mehr Interaktion und größere Zielgruppen erreicht. Die Accounts in den Netzwerken ändern ihre Benutzernamen und Inhaltskonzepte periodisch, um sicherzustellen, dass sie nicht auf eine bestimmte Art von Publikum beschränkt sind und sich über das gesamte Netzwerk verbreiten. So erreichen die Netzwerke verschiedene demografische Strukturen. Die Troll-Accounts, die für verschiedene Unternehmen werben, arbeiten zudemhäufig mit illegalen Wettseiten zusammen.

Mit der Wahl, die kurz bevorsteht und voraussichtlich sehr knapp ausfallen wird, stellt die Manipulation von sozialen Medien eine legitime Bedrohung dar. Daher ist eine genaue Beobachtung der Social-Media-Plattformen mehr als notwendig.

Aufstieg der sozialen Medien

Der Aufstieg der sozialen Medien hat zu neuen Möglichkeiten und größeren Herausforderungen in der Kommunikation geführt, insbesondere bei der Verbreitung von Nachrichten.

Sie haben auch zu ausländischen Einmischungen geführt, die darauf abzielen, die nationale Meinung zu beeinflussen. Prominente Beispiele für die Beeinflussung von Wahlen finden sich in den Vereinigten Staaten, Kenia und beim Brexit-Referendum.

Dies wirft die Frage nach der Rolle der „Big Tech“ auf.

Die Veröffentlichung der „Twitter Files“ zeigt, wie diese großen Tech-Unternehmen einen Wahlprozess durch Unterdrückung und Zensur von Beiträgen, Verbot von Nutzern und einseitige Moderation von Inhalten beeinflussen können.

Troll-Armeen, die aus gefälschten Social-Media-Profilen bestehen, können in kürzester Zeit Desinformationskampagnen starten und gezielt Social-Media-Nutzer angreifen.

Das Datenanalyseunternehmen Cambridge Analytica wurde beschuldigt, die Facebook-Profile von Millionen von US-Wählern gesammelt und Softwareprogramme erstellt zu haben, um ihre Wahlentscheidung während der US-Wahlen 2016 zu beeinflussen.

Selbst der Chef von Meta Platforms, Mark Zuckerberg, räumte dies später ein.

„Es ist in den letzten Jahren auch klar geworden, dass wir nicht genug getan haben, um zu verhindern, dass diese Werkzeuge auch zum Schaden eingesetzt werden“, sagte er.

„Das gilt für Fake News, ausländische Einmischung in Wahlen und Entwickler, die die Informationen der Menschen missbrauchen.“

Quelle: TRT World