Maide T. protestiert in Berlin gegen die PKK-Rekrutierung ihrer 20-jährigen Tochter (AA)
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Maide T. protestiert in Berlin für die Rückkehr ihrer 20-jährigen Tochter Nilüfer T. Diese sei von der Terrororganisation PKK getäuscht und angeworben worden, sagte die kurdische Mutter der türkischen Tageszeitung „Sabah“ gegenüber am Freitag.

Die Kurdin fordert mit einer Protestaktion im Alleingang ihre Tochter zurück. Vor dem kurdischen Verein „Navenda Kurdistan“ demonstriert sie mit dem Foto ihrer Tochter in der Hand. Auf Plakaten bittet sie Bundeskanzlerin Angela Merkel und Innenminister Horst Seehofer um Hilfe.

Seit vier Monaten versuche sie, ihre Tochter zu finden. „Sie bedrohen mich. Trotzdem werde ich alles tun, damit mein Kind zurückkommt“, betonte die entschlossene Mutter.

Bei ihrem Protest appellierte Maide T. an alle Familien, deren Kinder von der Terrororganisation PKK getäuscht und rekrutiert wurden, und rief sie zu Solidarität auf: „Wo immer Sie in Europa sind, lassen Sie uns zusammenhalten und hinter unseren Kindern stehen. Lassen Sie uns zusammen demonstrieren und unsere Kinder wieder zurückholen.“

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Innenminister Horst Seehofer bittet die kurdische Mutter um Unterstützung. „Frau Kanzlerin, helfen Sie mir. Ich brauche Ihre Hilfe, um meine Tochter zurückzubringen. Bitte helfen Sie mir“, ersucht die Kurdin.

Bis ihre Tochter zurückkommt, wolle Maide T. jeden Freitag um 16:00 Uhr eine Stunde lang protestieren, sagte sie gegenüber Reportern der „Sabah“.

Maide T. ist nicht die einzige kurdische Mutter, die gegen die Rekrutierung ihres Kindes durch die PKK protestiert. Mit einem Sitzstreik protestieren in der türkischen Provinz Diyarbakır Dutzende Mütter - und inzwischen auch andere Angehörige - vor dem Sitz der PKK-nahen Partei HDP gegen die Rekrutierung ihrer Söhne oder Töchter. Einige von ihnen waren minderjährig, als sie verschwanden und sich der Terrororganisation PKK anschlossen.

Die zivilen Proteste der „Mütter von Diyarbakır“ starteten am 3. September 2019. Inzwischen sitzen 44 kurdische Familien vor dem HDP-Parteigebäude. Bislang konnten elf Familien mit ihren Kindern wiedervereint werden.

TRT Deutsch und Agenturen