26. Juli 2020: MIT-Hauptquartier in Istanbul (AA)
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Der türkische Nachrichtendienst (MIT) soll ein Attentat auf den israelisch-türkischen Geschäftsmann Yair Geller vereitelt haben. Drahtzieher des Komplotts sei der iranische Geheimdienst, berichtete die türkische Tageszeitung „Sabah“ am Freitag. Das Attentat sei als Racheaktion für die Ermordung des iranischen Nuklearwissenschaftlers Mohsen Fakhrizadeh im Jahr 2020 geplant worden. Die Zeitung bezog sich auf Geheimdienstkreise.

Der in Istanbul ansässige Geller gilt als ein Großunternehmer mit Investitionen in der Maschinen- und Verteidigungsindustrie. Der 75-jährige sei zunächst von Agenten ausspioniert worden. Um keinen Verdacht zu erregen, seien hauptsächlich türkische Staatsangehörige für das geplante Attentat angeheuert worden. Dem Bericht zufolge hatte der MIT die Spione vor der Festnahme monatelang überwacht.

Nach der Überwachungsaktion des MIT soll der israelische Geheimdienst Mossad über das geplante Attentat informiert worden seien. Bei einem gemeinsamen Treffen sollen sich beide Parteien darüber geeinigt haben, Geller in einem sicheren Haus unterzubringen. Anschließend hätten türkische Sicherheitskräfte eine erfolgreiche Operation gegen das Spionagenetz durchgeführt.

Acht Verdächtige wurden laut Bericht festgenommen. Der mutmaßliche Chef der Spionagetruppe befinde sich im Iran. Von dort aus soll er das Netzwerk gelenkt haben.

TRT Deutsch