AHK: Deutsche Unternehmen investieren Millionen in der Türkei (Reuters)
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Die Deutsch-Türkische Industrie- und Handelskammer (AHK) in Istanbul hat die nationalen Ergebnisse ihrer weltweiten Umfrage über die Geschäftsaussichten vorgestellt. AHK-Präsident Dr. Markus C. Slevogt präsentierte in einer Online-Veranstaltung am Dienstag den „World Business Outlook“ (WBO) für den Herbst 2021. Die Prognose bildet die Erwartungen der deutschen Mitgliedsunternehmen in der Türkei ab.


Investoren aus Deutschland bewerten dabei sowohl ihre eigene wirtschaftliche Lage als auch die Geschäftsentwicklung in der Türkei insgesamt positiv. Aufgrund dieser positiven Einschätzung planen die Unternehmen laut der aktuellen Umfrage auch künftig mehr Investitionen und Beschäftigung.


Nach einem schwierigen Corona-Jahr haben die Unternehmen weltweit von der Dynamik einer zyklischen Erholung profitiert. Dies führe zu einer sehr positiven Einschätzung der Geschäftslage und Entwicklung der Unternehmen auch in der Türkei. Das aktuelle Geschäftsumfeld werde von 70 Prozent der Befragten als gut bewertet. Gegenüber den Ergebnissen im Frühjahr gab es damit einen erneuten Anstieg. Weitere 27 Prozent der teilnehmenden Unternehmen bezeichneten die Geschäftslage als zufriedenstellend.

Wandel in der Geschäftsentwicklung

Auch ihre eigenen Fortschritte hatten Unternehmen bereits zu Beginn der Umfrage positiv bewertet. 57 Prozent der Unternehmen erwarten auch für die nächsten zwölf Monate eine bessere Geschäftsentwicklung.

Das Fazit des Vorstandsmitglieds und Generalsekretärs der AHK Türkei, Dr. Thilo Pahl, lautet: „Die gute wirtschaftliche Lage der Unternehmen und ihre verbesserten Geschäftsaussichten zeigen, dass diese Unternehmen von der konjunkturellen Verbesserung profitieren.“
Gleichzeitig unterstütze das wachsende Vertrauen der Unternehmen lokale Investitions- und Beschäftigungspläne.

Produktionspartnerschaft mit türkischem Pharmahersteller

Von den befragten Unternehmen in der Türkei würden darüber hinaus 43 Prozent eine Erhöhung ihrer Investitionen planen. Jüngstes Beispiel dafür sei die Produktionspartnerschaft zwischen Boehringer Ingelheim und dem türkischen Pharmahersteller Abdi İbrahim İlaç.

Pharmahersteller Abdi İbrahim İlaç (abdiibrahim.com.tr)

Laut Yeliz Erbacıoğlu, CFO von Boehringer Ingelheim, beläuft sich die Gesamtinvestition im Rahmen des sogenannten Lokalisierungsprojekts auf mehr als 95 Millionen Euro. Insgesamt müsse die sehr positive Dynamik der Wirtschaftslage und -entwicklung aufrechterhalten werden, betont die AHK. Dazu bedarf es aus Sicht des AHK-Präsidenten Slevogt zusätzlicher Maßnahmen.

An der nationalen Herbstumfrage 2021 nahmen weltweit mehr als 3200 im Ausland tätige deutsche Unternehmen teil. Diese wird regelmäßig halbjährlich durchgeführt. Die AHK Türkei verbindet seit 1994 in professioneller Weise die Wirtschaft der Türkei mit deutschen Anbietern von Waren und Dienstleistungen. Als Partner leistet die AHK Türkei einen wichtigen Beitrag zur Förderung und kontinuierlichen Ausweitung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen. Mit rund 900 Mitgliedern ist die Deutsch-Türkische Industrie- und Handelskammer eine der größten Außenhandelsvertretungen in der Türkei.

TRT Deutsch