Traktor, Bauernhof (Others)
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Die Umweltorganisation Greenpeace hat mit Blick auf ein geplantes Handelsabkommen der EU mit dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur vor der Einfuhr gefährlicher Stoffe gewarnt. Das Abkommen drohe den Handel mit Pestiziden zu fördern. „Handelsabkommen, die die Produktion, den Handel und den Einsatz von chemischen Pestiziden steigern, sollten eigentlich der Vergangenheit angehören“, kritisieren die Umweltschützer. Das EU-Mercosur-Abkommen würde sowohl die Menge der eingesetzten Pestizide als auch die Menge der in der EU verkauften pestizidbelasteten Produkte erhöhen. Das Abkommen müsse daher gestoppt werden, forderte Greenpeace.

Greenpeace hatte nach eigenen Angaben brasilianische Limetten, die in Supermärkten in acht EU-Ländern verkauft wurden, auf Pestizidbelastungen hin untersucht. Diese Limetten seien in einem akkreditierten und zertifizierten Labor getestet worden. Das Labor habe Rückstände zahlreicher Pestizide festgestellt, die in Europa hergestellt und nach Brasilien exportiert würden.

„Diese Ergebnisse sind ein weiterer Beweis dafür, dass giftige Substanzen, von denen einige in der EU nicht zugelassen sind, nach Brasilien exportiert und in Form von Rückständen auf Lebensmitteln zurück nach Europa gelangen“, hieß es bei Greenpeace. „Dies geschieht bereits ohne das Freihandelsabkommen, und es ist zu erwarten, dass dies durch das EU-Mercosur-Abkommen noch zunehmen wird.“

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte im März bei einem Brasilien-Besuch gesagt, es gebe eine Chance, das geplante Freihandelsabkommen der EU mit dem Staatenbund Mercosur, über das seit langem verhandelt wird, zum Abschluss zu bringen. Wachstum und Wohlstand sowie der Schutz natürlicher Ressourcen müssten aber zusammengehen, sagte er mit Blick auf den Schutz des Regenwalds.

Greenpeace fordert wirksame und umfassende Ausfuhrverbote auf nationaler und EU-Ebene, um die Ausfuhr aller Pestizide und anderer Chemikalien, die für die menschliche Gesundheit, die Umwelt und die biologische Vielfalt gefährlich sind, zu verbieten.

dpa