01.11.2022, Deutschland, Solingen: Mit einer Zeremonie und einem Totengebet ist die am Wochenende verstorbene Mevlüde Genç verabschiedet worden. Ihr Sarg wurde an dem Ort aufgestellt, wo bis zum rechtsextremistischen Brandanschlag im Jahr 1993 das Haus der Familie Genç gestanden hatte./Foto: TRT Deutsch (TRT Deutsch)
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Die am Wochenende verstorbene Mevlüde Genç ist in Solingen mit einer Zeremonie und einem Totengebet verabschiedet worden. Dabei wurde ihr Sarg am Dienstag an dem Ort aufgestellt, wo bis zum rechtsextremistischen Brandanschlag im Jahr 1993 das Haus der Familie Genç gestanden hatte. Mevlüde Genç verlor damals fünf Mitglieder ihrer Familie. An der Trauerveranstaltung nahmen nach Angaben eines Sprechers der Stadt Solingen bis zu tausend Menschen teil. Türkische und deutsche Politiker waren bei der Zeremonie zugegen. Am Trauerzug nahmen unter anderem der türkische Botschafter Ahmet Başar Şen, der YTB-Vorsitzende Abdullah Eren sowie türkische Außenpolitiker Akif Çağatay Kılıç teil. Der türkische Abgeordnete Fatih Toprak und der Vorsitzende der „Union Internationaler Demokraten“ (UID), Köksal Kuş, waren ebenfalls unter den Teilnehmern.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und weitere Mitglieder der Landesregierung sowie Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) kamen ebenfalls, um sich von der Verstorbenen zu verabschieden. Wüst und Kurzbach würdigten Genç noch einmal als Menschen mit großem Herzen, der sich stets für Versöhnung eingesetzt habe. Die Solinger Gemeinde des türkischen Moscheeverbands Ditib hielt das Totengebet ab. Genç war in der Nacht zum Sonntag im Alter von 79 Jahren gestorben. Sie soll in ihrem türkischen Heimatort Mercimek an der Seite ihrer Kinder bestattet werden. Bei einem von Rechtsextremisten verübten Brandanschlag am 29. Mai 1993 auf ihr Haus in Solingen verlor Genç zwei Töchter, zwei Enkelinnen und eine Nichte. Vier Täter wurden 1995 zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.

TRT Deutsch und Agenturen