Die italienischen Behörden haben nach Angaben der beteiligten Hilfsorganisationen das Rettungsschiff „Sea-Watch 4“ im Hafen von Palermo festgesetzt. „Die fadenscheinigen Begründungen zeigen erneut, dass es sich nicht um die Überprüfung der Schiffssicherheit handelt, sondern um eine gezielte Verhinderung ziviler Seenotrettung im zentralen Mittelmeer“, erklärte Einsatzleiter Philipp Hahn am Sonntag.
Im Rahmen einer sogenannten Hafenstaatskontrolle hätten italienische Inspekteure elf Stunden lang nach Beanstandungen gesucht, aufgrund derer sie die „Sea-Watch 4“ dann festsetzten, erklärten die Hilfsorganisationen Sea-Watch, United4Rescue und Ärzte ohne Grenzen. Der Hauptvorwurf habe gelautet, die Rettung von Menschenleben entspreche nicht der Registrierung des Schiffes. Die „Sea-Watch 4“ habe zu viele Rettungswesten an Bord, das Abwassersystem sei nicht für die Anzahl der Geretteten ausgelegt.
Tatsächlich erfülle das Schiff alle Sicherheitsvorgaben des deutschen Flaggenstaates, wie die deutschen Behörden Sea-Watch erst im Juli bestätigt hätten, hieß es in der Erklärung. Mit der „Sea-Watch 4“ werde zum fünften Mal ein ziviles Rettungsschiff an der Rückkehr in den Einsatz gehindert. „Diese Inspektionen sind politisch motiviert und dienen allein dem Zweck, Rettungsoperationen zu verhindern.“
Die „Sea-Watch“ lag im Hafen von Palermo, nachdem sie am 2. September 353 Flüchtlinge an eine Quarantänefähre übergeben hatte. Die Crew des Rettungsschiffes war wegen der Coronavirus-Pandemie im Hafen der sizilianischen Stadt in Quarantäne.
AFP
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