Knapp 11.000 Angehörige von Migranten warten einem Medienbericht zufolge auf einen Termin in deutschen Auslandsvertretungen für ein Visum zum Familiennachzug. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor, die den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstag) vorliegt. Demnach gab es Stand Ende März 10.974 Terminanfragen für einen Familiennachzug zu einem hierzulande aufgenommenen Flüchtling mit sogenanntem subsidiären Schutz - etwa in deutschen Botschaften und Konsulaten im Libanon, im Nordirak und in der Türkei.
Subsidiären oder eingeschränkten Schutz bekommt, wem in der Heimat ernsthafter Schaden droht, zum Beispiel Folter oder Krieg. So fallen zum Beispiel viele syrische Flüchtlinge in diese Kategorie.
Die Zahl der monatlich erteilten Visa für den Nachzug zu subsidiär Schutzberechtigten liegt laut dem Funke-Bericht weiter deutlich unter der per Gesetz beschlossenen Grenze von 1000 Personen pro Monat. Im Januar 2021 erteilten die deutschen Auslandsvertretungen demnach 264 Visa für den Familiennachzug, im Februar 473, im März 442 und im April 363.
In dem komplexen Antragsverfahren tritt das Bundesverwaltungsamt als Schnittstelle zwischen Ausländerbehörden und Auslandsvertretungen auf. Mit der Corona-Pandemie und Einschränkungen auch in der Arbeit deutscher Konsulate waren die Zahlen zuletzt noch einmal deutlich gesunken, sie hatten aber zuvor schon unter der Obergrenze gelegen.
Die Innenexpertin der Linksfraktion im Bundestag, Ulla Jelpke, kritisierte die Bundesregierung scharf. „Es ist eine Schande, dass derzeit nur wenigen hundert Angehörigen von subsidiär Schutzberechtigten im Monat der Familiennachzug ermöglicht wird - das entspricht nicht einmal der Hälfte des ohnehin verfassungswidrigen Kontingents“, sagte Jelpke den Funke-Zeitungen.
22 Juni 2021
Rund 11.000 Migranten warten auf Visa-Termin für Familiennachzug
In den deutschen Auslandsvertretungen liegen derzeit knapp 11.000 Terminanfragen für einen Familiennachzug. Die Zahl der erteilten Visa für den Nachzug von Schutzberechtigten liegt hingegen deutlich unter der Grenze von 1000 Personen pro Monat.
dpa
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