Thüringen, Weimar: Ein Zettel am Tor zur Gedenkstätte Buchenwald weist darauf hin, dass die Einrichtungen geschlossen sind. (dpa)
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Unbekannte haben eine Freiluftausstellung mit Fotoporträts von Überlebenden des Konzentrationslagers Buchenwald in Thüringen verunstaltet. Auf den Porträts seien fünf Flugblätter mit Bezug zur Corona-Pandemie angebracht worden, sagte ein Sprecher der Landeseinsatzzentrale am Samstag auf Anfrage. Der Vorfall sei am Donnerstag entdeckt worden, die Flugblätter seien entfernt.

Der Organisator der seit etwa einem Jahr gezeigten Ausstellung, Martin Kranz, hatte am Samstag von einem ähnlichen Vorfall eine Woche zuvor berichtet. Dabei seien mehrere Porträts mit Aufklebern mit der Aufschrift „Risikogruppe“ verunstaltet worden. Auch diese wurden entfernt.

Kranz nannte die „Instrumentalisierung“ der Buchenwaldüberlebenden „schändlich“, wie die „Thüringer Allgemeine“ am Samstag berichtete.

Die Polizei geht nach Angaben des Sprechers von einer Ordnungswidrigkeit aus. Die Ausstellung „Die Zeugen“ mit 16 Foto-Porträts ehemaliger Gefangener des nationalsozialistischen Konzentrationslagers Buchenwald bei Weimar säumt die Straße vom Weimarer Hauptbahnhof bis zum neuen Bauhaus-Museum. Am 11. April hatte sich die Befreiung des KZ durch US-Truppen zum 75. Mal gejährt.

TRT Deutsch