Nordrhein-Westfalen, Bonn: Ein Polizeibeamter betritt ein Haus in Bonn. Im Fall von zwei in einem Supermarkt schwer verletzten Polizisten sind am 13. Mai 2020 die Wohnungen von zwei Verdächtigen in Bonn und Troisdorf durchsucht worden. (dpa)
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Im Fall von zwei in einem Supermarkt schwer verletzten Polizisten sind am Mittwoch die Wohnungen von zwei Verdächtigen in Bonn und Troisdorf durchsucht worden.

Die Polizei-Beamten waren am Samstagnachmittag zu einem Supermarkt gerufen worden, weil die beiden Verdächtigen sich mit Mitarbeitern gestritten hatten: Die Männer aus Bonn und Troisdorf hatten keinen Mund-Nase-Schutz nutzen wollen.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden bei den Einsätzen in der Bonner Altstadt und in Troisdorf mutmaßliche Beweismittel gesichert, über die man aber noch nichts Genaueres sagen könne. Bei den Razzien waren auch bewaffnete Beamte einer Einsatzhundertschaft beteiligt.

Die Ermittler prüfen, ob einer der beiden Beschuldigten Bezüge zur Reichsbürger-Szene hat. Er galt in einem früheren Verfahren als Verdachtsfall. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.

Die Polizei geht nach dem Verdacht nach, dass die Beamten in eine Falle gelockt wurden, um vor der Kamera geschlagen zu werden. Demnach besteht die Vermutung, dass die beiden Verdächtigen die Situation absichtlich provozierten.

Einer der beiden hatte den Ablauf mit einer an seinem Körper befestigten Kamera gefilmt. Dass die Aufnahme direkt nach dem Vorfall im Internet landete sowie weitere Indizien ließen die Polizei schnell vermuten, dass es sich um eine geplante Aktion gehandelt haben könnte.

Nach Informationen aus Ermittlerkreisen hatten die beiden Verdächtigen offenbar Komplizen. Der Vorfall sei unter anderem aus mehreren Perspektiven gefilmt worden. In dem Video ist eine Frau zu hören, die sich als Ehefrau eines der Angreifer zu erkennen gibt. Ob auch gegen sie oder andere ermittelt wird, blieb zunächst unklar.



dpa