Der ehemalige Kommunikationschef der auf Eis gelegten deutsch-russischen Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 war einem Medienbericht zufolge in den 1980er Jahren inoffizieller Stasi-Mitarbeiter (IM). Wie die „Bild“-Zeitung (Samstagsausgabe) unter Berufung auf eine Akte des Stasiunterlagen-Archivs berichtet, verpflichtete sich der langjährige Nord-Stream-2-Kommunikationsmanager Steffen Ebert im Jahr 1984, mit dem DDR-Geheimdienst zusammenzuarbeiten. Dem Bericht zufolge bestätigte Ebert der „Bild“-Zeitung seine Stasi-Tätigkeit.
Ebert sagte der „Bild“-Zeitung, er sei wie „in der Regel fast alle“ Wehrdienstleistenden in der Nationalen Volksarmee „von der Stasi missbraucht“ worden. Er bereue heute, Informationen über andere an die Stasi weitergegeben zu haben.
Zudem sei er „wie viele Menschen der DDR in meiner Arglosigkeit zum Opfer der Indoktrination des Systems“ geworden, ergänzte der heute 57-jährige Ebert demnach. Daher erwarte er, „dass das auch im Kontext jener Zeit betrachtet wird“. 1987 lehnte Ebert, der den Decknamen „Stier“ gewählt hatte, der „Bild“-Zeitung zufolge eine weitere IM-Tätigkeit aus „Gewissensgründen“ ab.
Nord Stream 2 sollte unter Umgehung der Ukraine russisches Gas unter der Ostsee nach Deutschland bringen. Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte die Bundesregierung das Zulassungsverfahren für das Pipeline-Projekt gestoppt.
AFP
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