Archivbild. 04.09.2021, Hamburg: Markus Lanz, Moderator, spricht bei der Veranstaltung „Das Triell: Jan Böhmermann, Markus Lanz und Giovanni di Lorenzo über Macht und Ohnmacht des politischen Journalismus“ im Michel (Hauptkirche Sankt Michaelis). (dpa)
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Der ZDF-Talker Markus Lanz erfreut sich an einer repolitisierten Gesellschaft in Deutschland. „Ich lese oft die Kommentarspalten unter Online-Artikeln. Natürlich ist da auch viel Quatsch und Häme dabei, aber es gibt immer wieder Menschen, die machen echt den Punkt und haben gute Argumente“, sagte der 52-Jährige dem Magazin „GQ“ (4/21). Neulich habe jemand in seiner Sendung den Standpunkt vertreten, die Menschen hätten gerade keinen Bock auf Politik. „Ich glaube, das Gegenteil ist der Fall. Angela Merkel hat sich 16 Jahre lang durch Wahlkämpfe geschwiegen. Das war lange Zeit völlig okay. Aber jetzt geht das nicht mehr – und es ist gut, dass das vorbei ist.“ Andererseits sieht der Talkmaster auch eine Gefahr in der zunehmenden Polarisierung: „Wir leben in einer Zeit, in der selbst Leute, von denen man das niemals vermuten würde, das Gefühl haben: Uns wird nicht alles erzählt“, sagte Lanz, der aus Südtirol stammt. „Man trifft intelligente, studierte Menschen aus dem eigenen Bekanntenkreis, die behaupten, es würden zum Beispiel Berichte über Impfschäden gelöscht. Wir müssen da aufpassen.“ Als er vor fünf Jahren, kurz vor der Wahl von Donald Trump, eine Reportage in den USA gedreht habe, sei das genau die Stimmung dort gewesen.

dpa