Symbolbild. Windräder./ Photo: DPA (dpa)
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Deutschland muss aus Sicht des Münchner Klimaforschers Matthias Garschagen dringend Maßnahmen zur besseren Anpassung an den Klimawandel auf den Weg bringen. „Man denkt häufig, dass wir bei der Anpassung noch mehr Zeit hätten und der Klimaschutz das Dringliche sei, aber das ist ein Trugschluss“, sagte Garschagen, der Mitautor des am Montag veröffentlichten Syntheseberichts des Weltklimarats ist, der „Augsburger Allgemeinen“ (Dienstag). Auch diese Maßnahmen bräuchten politische Entscheidungsprozesse und eine Vorlaufzeit - teils von 10 bis 20 Jahren.

Schon jetzt seien die Auswirkungen des Klimawandels spürbar, sogar noch deutlicher, als man es vor einigen Jahren für möglich gehalten habe, sagte der Professor an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität. Als Beispiele für Deutschland nannte er Dürreperioden und die extremen Hochwasser wie 2021. „Das trifft uns bereits und wir müssen auch bei uns sehr zügig und langfristig über Klimawandelanpassung nachdenken.“ Man müsse sich fragen, welche Veränderungen es im Umgang mit der Natur brauche, welche Räume besiedelt sein sollten und welche nicht, und wie die Hitze aus den Städten herausgebracht werden solle.

In seinem Synthesebericht hatte der Weltklimarat (IPCC) deutlicher denn je darauf hingewiesen, dass das 1,5-Grad-Ziel verfehlt werden dürfte - vorausgesetzt, die Treibhausemissionen werden nicht noch in diesem Jahrzehnt drastisch zurückgefahren. Die Erderwärmung liegt demnach bereits jetzt bei 1,1 Grad.

dpa