Seit Beginn der Corona-Pandemie konnten in der EU massenhaft gefälschte und fehlerhafte Produkte zum Gesundheitsschutz sichergestellt werden. Durch Ermittlungen der EU-Betrugsbekämpfungsbehörde Olaf seien rund 52 Millionen minderwertiger Handgels, Schutzmasken und Testkits aufgespürt worden, erklärte die Behörde am Donnerstag in ihrem Jahresbericht für 2020. In diesem Zusammenhang wurden demnach auch 1150 verdächtige Händler identifiziert.
„Seit März 2020 haben wir die wachsende Bedrohung durch gefälschte, minderwertige oder unsichere Produkte untersucht und darauf reagiert“, erklärte Olaf-Generaldirektor Ville Itala. Die Produkte stammen demnach häufig aus Drittstaaten. „Viele Unternehmen sind opportunistisch in dem Versuch, von der Pandemie zu profitieren, da sie in eine Tätigkeit eingestiegen sind, ohne jegliche Erfahrung auf diesem Gebiet zu haben“.
„Über Nacht sind in vielen EU-Ländern und außerhalb lange Ketten von Zwischenhändlern entstanden, um die Identität der Betrüger zu verschleiern“, fügte der stellvertretende Olaf-Chef Ernesto Bianchi hinzu. Das Ergebnis sind etwa Handgels, die gefährliche Mengen an Methanol enthalten, minderwertige Masken und nicht zertifizierte Testkits.
Zufrieden sind die EU-Betrugsbekämpfer laut Jahresbericht mit ihrem frühzeitigen Vorgehen gegen gefälschte Impfstoffe. „Noch bevor der erste Impfstoff verabreicht wurde, haben wir Alarm wegen Angeboten von gefälschten Impfstoffen geschlagen“, erklärte Itala. Dadurch sei Betrug in diesem Bereich „soweit wir wissen“ verhindert worden.
Im Jahr 2020 hat Olaf dem Bericht zufolge insgesamt 230 Betrugsuntersuchungen abgeschlossen und 375 Empfehlungen an nationale und EU-Behörden ausgesprochen. Die Behörde wird künftig eng mit der neu geschaffenen Europäischen Staatsanwaltschaft (EPPO) zusammenarbeiten, die am 1. Juni ihre Arbeit aufgenommen hat und die ebenfalls für Betrugsfälle zuständig ist. Im Gegensatz zu Olaf verfügt EPPO über Strafverfolgungsbefugnisse.
11 Juni 2021
EU-Behörde stellt Millionen fehlerhafter Anti-Corona-Produkte sicher
Die EU-Betrugsbekämpfungsbehörde Olaf hat eigenen Angaben zufolge 52 Millionen an minderwertigen Handgels, Schutzmasken und Testkits sichergestellt. Zudem konnte sie 1150 verdächtige Händler fehlerhafter und gefälschter Produkte identifizieren.
AFP
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