Deutschland soll am 26. Dezember die erste Lieferung des zugelassenen Impfstoffes der Mainzer Firma Biontech und ihres US-Partners Pfizer bekommen. Erwartet würden 151.125 Impfdosen, teilte die Berliner Senatsverwaltung am Montag als Vorsitz der Länder-Gesundheitsministerkonferenz mit. Demnach hatte zuvor Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) darüber informiert.
Spahn erklärte auf Twitter, bis Ende dieses Jahres sollten insgesamt mehr als 1,3 Millionen Impfdosen an die Bundesländer ausgeliefert und von diesen an Impfteams verteilt werden. Im Januar würden dann jede Woche mindestens weitere 670.000 Dosen ausgeliefert. Er bekräftigte, dass Impfungen in Deutschland am 27. Dezember losgehen sollen. Dann würden die ersten Pflegebedürftigen geimpft.
Laut Mitteilung Berlins für die Gesundheitsministerkonferenz sollen am 28. Dezember weitere 521.625 Impfdosen geliefert werden, am 30. Dezember dann 672.750. In der ersten Kalenderwoche 2021 werden 672.750 Impfdosen erwartet. Die Konferenz habe die fachliche Empfehlung des Ministers zustimmend zur Kenntnis genommen, dass zunächst die Hälfte der Dosen geimpft werden solle. Pro Person sind zwei Impfungen vorgesehen.
Bis zum nächsten Winter „neue Normalität“
Das Coronavirus wird die Menschen nach Ansicht von Biontech-Chef Uğur Şahin die nächsten zehn Jahre begleiten. „Wir werden uns daran gewöhnen müssen, dass es immer wieder Infektionen und kleine Ausbrüche gibt“, sagte er am Dienstag. Bei Beantwortung der Frage, wann das Leben wieder normal sein werde, sagte Sahin, man brauche eine neue Definition dessen, was „normal“ ist. „Normal in dem Sinne, dass keine Shutdowns mehr nötig sind, die Geschäfte normal arbeiten können, dass wir die Zahl von Krankenhauseinlieferungen und Todesfälle senken können, das könnte durch Impfungen bis Ende des Sommers passieren“.
Um gegen die Corona-Pandemie erfolgreich zu sein, brauche es aber nicht nur den Biontech-Impfstoff, sondern auch die Präparate anderer Hersteller. All diese Dosen würden dazu beitragen, dass genügend Impfstoff zur Verfügung stehe, damit 60, 70 oder vielleicht 80 Prozent der Bevölkerung vor dem Herbst nächsten Jahres geimpft werden könnten, sagte Şahin. „Das ist wichtig, denn diesen Winter werden wir noch keinen Effekt der Impfungen auf die Infektionszahlen haben. Aber wir müssen einen Effekt haben, um sicherzustellen, dass wir im nächsten Winter eine Quasi-Normalität, eine neue Normalität haben.“
22 Dez. 2020
dpa
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