04.05.2022, Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin: Eine Kamera für die Aufnahme von Passfotos steht in der zentralen Erfassungsstelle für Ukraine-Flüchtlinge in Mecklenburg-Vorpommern. / Photo: DPA (dpa)
Folgen

Die Ausländerbehörden in Deutschlands großen Städten kommen einem Bericht zufolge mit der Beantwortung von Anfragen und Anträgen oft nicht hinterher. Allein in München seien derzeit 25. 000 E-Mails und Online-Anträge unbeantwortet, berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ („FAZ“) am Samstag. In Stuttgart seien es 15.000, in Essen 4000.

Die Zeitung hatte in den zehn größten deutschen Städten abgefragt, inwieweit unbeantwortete Anliegen bei den Ausländerbehörden aufgelaufen seien. Mehrere Kommunen waren allerdings nicht in der Lage, konkrete Angaben zu machen. Aus der größten deutschen Stadt Berlin wurde dem Bericht zufolge lediglich mitgeteilt, das zuständige Landesamt sei „extrem belastet“.

Die Zeitung interessierte sich mit Blick auf den Fachkräftemangel insbesondere für die Rückstände in diesem Bereich. Aus Hamburg wurde demnach mitgeteilt, dass der Rückstau in der zentralen Servicestelle für potenzielle Fachkräfte auf weniger als 2500 Anfragen reduziert worden sei.

In München betreffen nach Angaben der Stadt 17 Prozent der offenen Anfragen Akademiker, etwa ein Viertel davon Studenten, wie die „FAZ“ weiter berichtete. Der Rest lasse sich nicht genauer aufschlüsseln, teilte ein Sprecher demnach mit. Er betonte wie auch Vertreter anderer Städte, dass sich hinter den 25.000 Anfragen nicht 25.000 Fälle verbergen würden. Viele Menschen schrieben mehrere E-Mails, erläuterte der Sprecher. Großer Personalmangel in Behörden

Als einen zentralen Grund für die Überlastung nannten die Behörden laut der „FAZ“, dass diese unter großem Personalmangel litten. So seien in München knapp 97 von 479 Stellen unbesetzt, also rund jede fünfte. In Stuttgart sei es jede dritte, in Düsseldorf fast jede vierte Stelle.

Hinzu komme, dass die Rechtslage äußerst komplex sei. Das führe zum einen zu langwierigen Verfahren und zum anderen dazu, dass die Einarbeitung neuer Mitarbeiter sehr viel Zeit benötige, erklärten die Städte der Zeitung zufolge. Außerdem seien die Fallzahlen in den vergangenen Jahren kräftig gestiegen.

AFP