Polizisten stehen am Rande an einer Demonstration nach der Auflösung der Palästina Konferenz in Berlin-Mitte. / Photo: DPA (dpa)
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Hunderte Menschen haben am Samstag in Berlin gegen das Verbot des sogenannten Palästina-Kongresses demonstriert. Die Polizei zählte in der Spitze 1900 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie eine Polizeisprecherin am Abend sagte.

Die Menschen hatten sich am Nachmittag am Neptunbrunnen vor dem Roten Rathaus versammelt und waren von da zur Friedrichstraße gezogen.

Am Roten Rathaus gab es auch eine kleinere Gegendemonstration. Die Polizei war nach eigenen Angaben mit 900 Einsatzkräften vor Ort, um den Schutz beider Versammlungen zu gewährleisten und das Verbot des Palästina-Kongresses durchzusetzen. Dieser Einsatz werde sicherlich auch noch am Sonntag fortgesetzt, sagte eine Sprecherin.

Polizei löst Veranstaltung nach zwei Stunden auf

Ein Großaufgebot der Polizei hatte die Veranstaltung am Freitag rund zwei Stunden nach Beginn aufgelöst. Die rund 250 Kongressteilnehmer wurden am frühen Abend aufgefordert, den Saal zu verlassen. Die Polizei kappte die Übertragung und schaltete den Strom zeitweise ab.

Als vermeintlichen Grund nannte die Versammlungsbehörde eine per Video übertragene Rede des palästinensisch-britischen Arztes Ghassan Abu Sittah. Dieser war während der andauernden Angriffe Israels auf Gaza als Helfer im Einsatz. Auch auf Drängen Israels wurde gegen ihn unter dem Vorwurf des Antisemitismus ein Betätigungsverbot in Deutschland durchgesetzt.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Treffens reagierten mit lautstarken Unmutsbekundungen. Sie skandierten unter anderem „schämt euch“ auf Englisch. Schließlich verließen sie nach und nach den Saal, teils begleitet von Polizisten. Ein Sprecher des Polizei-Lagezentrums sagte am späten Abend, dass es danach keine weiteren Proteste mehr gegeben habe, die Lage sei ruhig.

TRT Deutsch und Agenturen