Archivbild: ein Schlauchboot der Flüchtlinge in der Ägäis (AA)
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Ein ZDF-Team hat an Bord eines türkischen Patrouillenbootes illegale Puschbacks der griechischen Grenztruppen in der Ägäis beobachtet. Am Montag wurde dazu ein Video auf der Internetseite des ZDF veröffentlicht.

Darin ist unter anderem zu sehen, wie ein Schlauchboot mit Flüchtlingen in der Nacht ohne Motor auf See treibt. Die Geflüchteten schildern, wie griechische Grenztruppen versuchten, das Boot gezielt zu versenken. „Sie haben auf alle eingeschlagen, mit Stöcken und Fäusten“, erklärt ein palästinensischer Geflüchteter.

Sie seien angeschrien und dazu aufgefordert worden, in die Türkei „abzuhauen“. Die 22 werden anschließend von der türkischen Küstenwache in den Hafen von Dikili gebracht, wie in dem Video weiter zu sehen ist.

Bei einem weiteren Vorfall wird ein Schlauchboot vor Lesbos am helllichten Tag von einem griechischen Einsatztrupp in Richtung türkisches Hoheitsgebiet abgedrängt.

Der türkische Kommunikationsdirektor Fahrettin Altun teilte das ZDF-Video auf seinem Twitter-Account. Die sich wiederholenden Vorfälle in der Ägäis bezeichnete er als „Tragödie“ und wies auf die Verantwortung Griechenlands hin.


Griechenland steht bereits seit längerer Zeit aufgrund sogenannter Pushbacks gegen Geflüchtete in der Kritik von Menschenrechtsorganisationen wie Pro Asyl. Bei den illegalen Aktionen werden Flüchtlingsboote manövrierunfähig gemacht und gewaltsam auf türkisches Hoheitsgebiet abgedrängt. Immer wieder ist auch die umstrittene EU-Grenztruppe Frontex in derartige Vorfälle verwickelt.

TRT Deutsch