Symbolbild: Pipeline. (dpa)
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In den von den pro-russischen Separatisten kontrollierten Gebieten in der Ostukraine ist am Freitag nach russischen Angaben eine Öl-Pipeline explodiert. Von russischen Medien verbreitete Bilder aus der Stadt Luhansk zeigten einen Feuerball, der den Abendhimmel erleuchtete. Die Nachrichtenagentur Ria Nowosti berichtete, die Druschba-Pipeline in Luhansk sei explodiert.

Angaben zur Ursache der mutmaßlichen Explosion wurden in diesen Berichten nicht gemacht. Die Druschba-Pipeline bringt russisches Öl nach Polen, Deutschland und in weitere Länder. Die mutmaßliche Explosion ereignete sich inmitten einer Zunahme der bewaffneten Angriffe in der Ostukraine. Laut Reportern der Nachrichtenagentur AFP dauerten am Freitag die Bombardements nahe des Dorfes Stanyzia-Luhanska an. Am Donnerstag war ein Kindergarten in dem von der ukrainischen Armee kontrollierten Ort getroffen worden. Die ukrainische Armee und die Separatisten machten sich für den Vorfall gegenseitig verantwortlich. Explosion vor Sitz der selbsternannten Regierung

Die Rebellen erklärten am Freitag, vor dem Sitz der „Regierung“ der selbsternannten „Volksrepublik“ Donezk sei ein Sprengsatz explodiert. Sie warfen wie zuvor schon Moskau der ukrainischen Armee vor, eine Offensive starten zu wollen. Dies wurde von Kiew dementiert. Die Separatisten riefen die Zivilisten in den von ihnen kontrollierten Gebiete auf, sich nach Russland „in Sicherheit“ zu bringen.
Die Zunahme der Angriffe in der Ostukraine trägt dazu bei, dass im Westen die Befürchtungen vor einem möglichen russischen Einmarsch in das Nachbarland wachsen. US-Präsident Joe Biden sagte am Freitag, er erwarte einen russischen Angriff auf die Ukraine in den „kommenden Tagen“. Er sei „überzeugt“, dass der russische Staatschef Wladimir Putin die Entscheidung für einen Angriff „getroffen hat“, sagte Biden im Weißen Haus.

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dpa