Am 3. Mai 2020 warten Migranten im Hafen von Mytilene auf ihre Überführung von der Insel Lesbos auf das griechische Festland. (AFP)
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Die Umsiedlung von unbegleiteten Minderjährigen aus den griechischen Flüchtlingslagern in andere Staaten Europas kommt voran: Portugal will 500 unbegleitete Kinder aus den griechischen Lagern auf den Inseln im Osten der Ägäis aufnehmen. Das teilte das Migrationsministerium in Athen am Donnerstag mit.

Die Aufnahme werde geschehen, sobald die Corona-Beschränkungen aufgehoben würden, sagte Portugals Außenminister Augusto Santos Silva laut der lokalen Nachrichtenagentur Lusa.

Die Bekanntgabe erfolgte, nachdem bereits am Samstag Isabel Santos von der Sozialistischen Partei die Aufnahme von 60 unbegleiteten Flüchtlingskindern aus Griechenland angekündigt hatte.

Deutschland und Luxemburg hatten Mitte April jeweils zwölf und 47 unbegleitete Minderjährige aufgenommen. Vergangenen Samstag übernahm - als erstes Nicht-EU-Land - Großbritannien 16 Minderjährige. Auch Serbien wolle 50 unbegleitete Kinder aufnehmen, teilte das Athener Migrationsministerium weiter mit.

Ein Plan der EU sieht vor, dass rund 1600 jugendliche Migranten aus Griechenland in andere EU-Staaten gebracht werden. Neben der Umsiedlung von Minderjährigen bringt Athen fast täglich Dutzende Migranten aus den Inseln zum Festland. In den Lagern der Inseln im Osten der Ägäis harren zurzeit etwa 37.300 Menschen aus. Die Lager sind überfüllt, weil sie nur eine Aufnahmekapazität für etwa 7000 Menschen haben.

Die meisten Flüchtlinge in Griechenland kommen aus Syrien, Afghanistan, Irak und afrikanischen Ländern.


dpa