Archivbild. 19.09.2017, Russland, Kaliningrad: Handout. Das von der Pressestelle des Russischen Verteidigungsministeriums am 19.09.2017 zur Verfügung gestellte Foto zeigt den Start einer Iskander-Kurzstreckenrakete bei dem Großmanöver „Sapad“, an dem russische und belarussische Truppen gemeinsam teilnehmen. / Photo: DPA (dpa)
Folgen

Die Ukraine hat Belarus nach der Ankündigung Moskaus zur Stationierung taktischer Atomwaffen in dem Nachbarland als „nukleare Geisel“ Russlands bezeichnet. „Der Kreml hat Belarus als nukleare Geisel genommen“, erklärte der Sekretär des ukrainischen Sicherheits- und Verteidigungsrats, Oleksij Danilow, am Sonntag im Onlinedienst Twitter. Diese Entscheidung sei ein „Schritt in Richtung der inneren Destabilisierung des Landes“.

Danilow zufolge steigere die Ankündigung von Russlands Präsident Wladimir Putin „den Grad der negativen Wahrnehmung und der öffentlichen Ablehnung von Russland und Putin in der belarussischen Gesellschaft“.

Am Samstag hatte Putin erklärt, er habe die Stationierung der Atomwaffen auf belarussischem Gebiet mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko vereinbart. Das seit 1994 von Lukaschenko regierte Belarus grenzt nicht nur an die Ukraine, sondern auch an die EU-Mitgliedstaaten Polen und Litauen.

Putin begründete seine Entscheidung mit der am Montag von der britischen Vize-Verteidigungsministerin Annabel Goldie verkündeten Absicht, panzerbrechende Munition mit angereichertem Uran an die Ukraine zu liefern.

Lukaschenko ist ein treuer Verbündeter des russischen Präsidenten Putin. Zu Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine diente das von Moskau finanziell wie politisch abhängige Land auch als Ausgangspunkt für die russische Militäroffensive, belarussische Streitkräfte griffen aber bisher nicht in die Kämpfe ein.

AFP