Frankreich: Wurde im Élysée-Palast eine Soldatin vergewaltigt? (Archivbild) (AFP)
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Die französische Justiz hat Ermittlungen nach Vergewaltigungsvorwürfen gegen einen Soldaten aufgenommen, dessen Dienstort bis vor einigen Monaten der Pariser Élysée-Palast war. Der Mann wurde nicht formell als Beschuldigter, sondern vorerst als Zeuge mit Rechtsbeistand eingestuft, wie am Freitag aus Justizkreisen in Paris verlautete. Eine Soldatin wirft ihm demnach vor, sie im Juli am Ende einer Abschiedsparty im Élysée-Palast, dem Amtssitz von Präsident Emmanuel Macron, vergewaltigt zu haben.

Justiz ermittelt bereits seit Juli Der Élysée erklärte, laufende Justizangelegenheiten nicht zu kommentieren. „Sobald die Vorgesetzten davon erfuhren, wurden Maßnahmen ergriffen, um das Opfer anzuhören, es zu unterstützen und zu begleiten“, hieß es im Élysée. Die Ermittlungen der Justiz laufen nach Angaben aus den Justizkreisen bereits seit dem 12. Juli. Der Beschuldigte wurde an einen Arbeitsplatz außerhalb des Élysées-Palasts versetzt. Die Zeitung „Libération“ hatte am Freitag berichtet, dass die mutmaßliche Vergewaltigung bei einer Abschiedsfeier für drei Mitarbeiter im Élysée verübt worden sein soll. Präsident Macron habe eine kurze Rede gehalten und sich gegen 22.00 Uhr verabschiedet. Die Feier sei im stark abgesicherten Quartier des Élysée-Generalstabs fortgesetzt worden, wo etwa 30 Militärs an besonders vertraulichen Angelegenheiten arbeiten, die etwa Auslandseinsätze betreffen.

Anzeige wurde bereits wenige Stunden nach behauptetem Vorfall erstattet Dort soll es am späteren Abend zu der Vergewaltigung gekommen sei. Die junge Frau, eine Kollegin des Beschuldigten, habe sich bereits wenige Stunden danach bei der Polizei gemeldet. Der Beschuldigte wurde bereits im Juli von einem Untersuchungsrichter verhört und als sogenannter Zeuge mit Rechtsbeistand eingestuft - einer Zwischenstufe zwischen dem Status eines Zeugen und dem eines formell Beschuldigten.

AFP