Erdgaskonflikt: Griechisch-türkische Gespräche enden ohne Ergebnisse (Archivbild) (AA)
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Im Streit um Erdgasvorkommen im östlichen Mittelmeer zeichnet sich eine weitere Annäherung zwischen der Türkei und Griechenland ab. Der griechische Außenminister Nikos Dendias werde am 14. April in der Türkei erwartet, sagte sein türkischer Kollege Mevlüt Çavuşoğlu am Mittwoch in Ankara. „Wir werden als Außenminister die Möglichkeit haben, in Ankara alle Streitfragen zwischen uns zu erörtern“, sagte Çavuşoğlu. Er werde zu einem späteren Zeitpunkt auch nach Griechenland reisen. Man wolle die bilateralen Treffen fortsetzen, so Çavuşoğlu. Aus diplomatischen Kreisen in Athen hieß es, Dendias habe die Einladung des türkischen Ministers prinzipiell angenommen. Çavuşoğlu sagte weiter, das Treffen im April diene auch dazu, ein Gespräch zwischen dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan vorzubereiten. Unklar war zunächst, ob ein persönliches Treffen der beiden geplant ist.

Ende Januar hatten Griechenland und die Türkei nach fünf Jahren Pause wieder Sondierungsgespräche zur Beilegung des Erdgasstreits im östlichen Mittelmeer aufgenommen. Eine neue Runde der Gespräche am Dienstag in Athen blieb ohne konkrete Ergebnisse. Çavuşoğlu sagte, es sei „nicht realistisch“, alle Probleme bei einem Treffen zu lösen.

Griechenland macht der Türkei Rechte zur Energieerschließung streitig

Griechenland hoffe weiterhin, dass die Gespräche dazu führten, eine gemeinsame Grundlage für die Beilegung des Streits zu finden. Bei den Gesprächen, die unter anderem auf Grund von Vermittlungen Berlins zustande kamen, handelt es sich nicht um tatsächliche Verhandlungen zum Erdgaskonflikt. Griechischen Regierungskreisen zufolge geht es vielmehr darum zu erörtern, ob es eine gemeinsame Basis für einen echten Dialog geben könnte. Auch dienen die Gespräche demnach als Sicherheitsventil, damit der Kontakt zwischen den beiden Ländern nicht abbricht.

Die Spannungen im östlichen Mittelmeerraum dauern seit Monaten an, da Griechenland der Türkei die Rechte zur Energieerschließung streitig macht.

Die Türkei, die die längste kontinentale Küstenlinie im östlichen Mittelmeer hat, weist die maritimen Grenzforderungen Griechenlands und der griechisch-zyprischen Verwaltung zurück. Die Ansprüche der griechischen Seite verletzen nach Aussagen des türkischen Außenministeriums die souveränen Rechte der Republik Türkei und der türkischen Zyprer.

Ankara hatte bereits zuvor zum Dialog und zu Verhandlungen aufgerufen, um eine faire Aufteilung der Ressourcen in der Region zu gewährleisten.

dpa