Symbolbild: Polizisten und Demonstranten geraten bei einer Solidaritätskundgebung mit dem hungerstreikenden Dimitris Koufodinas in Athen aneinander.  (dpa)
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Bei neuen Protesten gegen Polizeigewalt in Athen ist am Dienstag ein Beamter schwer verletzt worden. Der Polizist sei mit Kopfverletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden, teilte die Polizei mit. Demonstranten hatten ihn in einem Vorort der griechischen Hauptstadt von seinem Motorrad gerissen und auf ihn eingeschlagen, wie auf TV-Bildern zu sehen war. Bei den Ausschreitungen wurden nach Polizeiangaben zudem zwei weitere Beamte verletzt.

5000 Demonstranten hatten sich in der Vorstadt Nea Smyrni versammelt, um gegen Polizeigewalt zu protestieren. Auslöser war ein am Sonntag veröffentlichtes Video, das einen Polizisten zeigt, wie er mit einem Schlagstock ohne Unterlass auf einen jungen Mann einschlägt. Während die Schreie des Mannes zu hören sind, empören sich Passanten über das Vorgehen des Polizisten.

Der Protest am Dienstagabend schlug in Gewalt um, als etwa 200 maskierte Demonstranten das Polizeirevier in Nea Smyrni mit Steinen und Brandsätzen attackierten. Zudem zündeten sie mehrere Mülleimer an. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein. Zehn Demonstranten wurden festgenommen. Regierungschef Kyriakos Mitsotakis verurteilte die Ausschreitungen.

Die Polizei hatte zu dem Vorfall am Sonntag erklärt, es habe in Nea Smyrni zahlreiche Beschwerden über die Missachtung von Corona-Auflagen gegeben. Die alarmierten Beamten seien dort von rund 30 Menschen attackiert worden. Zwei Polizisten seien verletzt worden. Mehrere Anwohner wiesen diese Darstellung zurück. Gegen den Polizisten, der den jungen Mann geschlagen hatte, wurden Ermittlungen eingeleitet.

AFP