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Vergebens sucht man im ZDF-Fernsehrat nach einem Interessenvertreter der größten Minderheit in Deutschland: sprich der türkischen Gesellschaft. Stattdessen wird der PKK-Sympathisant Ali Ertan Toprak privilegiert behandelt.

Bei der Berichterstattung der Mainstreammedien über die in Deutschland lebenden Bürger mit besonderem Bezug zur Türkei tritt seit mindestens einer Dekade eine eindimensionale Perspektive zutage. Die Beiträge sind geprägt von Vortäuschung falscher Tatsachen, Manipulation – und teilweise Zynismus. Um der Hintergründe der politischen Motivation bei dieser Theatralik Rechnung zu tragen, ergibt es Sinn, einen Blick auf die Entscheidungsgremien bei den öffentlich-rechtlichen Medienanstalten zu werfen.

Der ZDF-Fernsehrat ist ein Gremium, welches alle vier Jahre gewählt wird und sich eigentlich aus Vertretern von gesellschaftlich relevanten Gruppen zusammensetzen sollte. Er soll laut dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes die Diversität der Gesellschaft in Deutschland widerspiegeln. In seinem Verantwortungsbereich liegt die Überwachung der Grundsätze des Rundfunkstaatsvertrages und die Wahl des Intendanten: was die wichtigste Personalentscheidung beim ZDF darstellt.

Toprak – ein Gesicht mit vielen Facetten

Ali Ertan Toprak bekleidet seit vielen Jahren den Vorsitz der Kurdischen Gemeinde in Deutschland (KGD), die als verlängerter Arm und als Sprachrohr der in Deutschland verbotenen Terrororganisation PKK wahrgenommen wird. Er sitzt ferner seit 2016 im ZDF-Fernsehrat und vertritt formell als Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Immigrantenverbände (BAGIV) die Interessen der Bürger mit Migrationshintergrund in Deutschland. Obwohl diese Arbeitsgemeinschaft anzahlmäßig nur einen kleinen Anteil der Bürger mit Kulturvielfalt repräsentiert, wird sie trotzdem bei der Nominierung zum ZDF-Fernsehrat für den Bereich „Migranten“ privilegiert behandelt.

Topraks Vorstellungen über die Interessenvertretung der Migranten nehmen aber bisweilen skurrile Formen an und demonstrieren eindrucksvoll seine Überforderung mit dieser verantwortungsvollen Aufgabe. Anstatt pflichtbewusst als Anwalt der Migranten aufzutreten, bekundet er öffentlichkeitswirksam Sympathien für Terrororganisationen und distanziert sich nicht öffentlich vom Terrorismus: von der Entführung und Zwangsrekrutierung von Kindern für den bewaffneten Kampf, von der Vertreibung von Zivilisten, von der Vergewaltigung oder der sexuellen Ausbeutung durch die PKK.

Die Folgen der skandalösen Besetzung des Fernsehrates

Eine undogmatische Besetzung einer Position im Fernsehrat sollte gemäß dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes ein Spiegelbild unserer Gesellschaft darstellen. Deshalb sollten alle relevanten gesellschaftlichen Gruppen im Rat ihren Platz wiederfinden, um nicht zuletzt die Glaubwürdigkeit und Akzeptanz des Rates in der Gesellschaft zu gewährleisten. Vergebens sucht man aber im Fernsehrat nach einem Interessenvertreter der größten Minderheit in Deutschland: sprich der türkischen Gesellschaft. Daher ist es nicht verwunderlich, dass in den abendlichen Talkshows instrumentalisierte Persönlichkeiten sitzen, die sich unberechtigterweise anmaßen, für die türkische oder die islamische Gesellschaft zu sprechen – ohne dafür die entsprechende Legitimation von dieser Personengruppe jemals erhalten zu haben.

Da aber nicht die Kompetenz sowie eine legitimierte Vertretungsberechtigung für den Bereich „Migranten“ bei der Besetzung der Position im Fernsehrat im Vordergrund stehen, sondern das Parteibuch und die politische Weltanschauung, verkommt die Besetzung durch Toprak zur Farce. Sie erfährt von der Mehrheit der Bürger mit Migrationshintergrund in Deutschland keine hinreichende Unterstützung.

Wäre die Nominierung eines Daesh-Sympathisanten möglich?

Für den unbeteiligten Bürger stellt sich zudem die Frage, warum Politikern, die kein Interesse an Kinder- und Frauenrechten zeigen sowie sich nicht für Frieden und Wohlstand einsetzen, so eine Plattform und so eine wichtige Verantwortung zugemutet werden. Man stelle sich mal vor, ein Sympathisant einer anderen Terrororganisation als der PKK würde im Fernsehrat sitzen. Könnte man sich beispielsweise einen Anhänger der Terrororganisation Daesh im Fernsehrat vorstellen? Bei der PKK, die mittlerweile über 40.000 Opfer zu verantworten hat und bei der mörderischen Daesh-Terrormiliz, die den heiligen Islam eigenen Vorstellungen unterwirft, werden bei den Medienanstalten offensichtlich unterschiedliche Maßstäbe gesetzt.

Gute Terroristen versus böse Terroristen

Bei der Betrachtung der Definition des Terrorismus in Deutschland fällt sofort ins Auge, dass eine Unterscheidung zwischen guten und bösen Terroristen immerwährend ist. Es ist diese zynische Doppelmoral, die zu einer Polarisierung unserer Gesellschaft beiträgt und die sozialen Verwerfungen weiter vertieft. Außerdem bleibt es den Bürgern ein Rätsel, warum die verantwortlichen Personen in Politik und Medien nicht die Tragweite ihrer Entscheidungen realitätsnah einordnen können und damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland auf eine harte Probe stellen.

Ausschließlich integre Personen, die sich ernsthaft und ohne Heuchelei für Frieden und die Zukunft unserer Gesellschaft einsetzen, sollten einen Posten im Fernsehrat einnehmen dürfen. Ich denke, das sind wir unseren Kindern und den kommenden Generationen schuldig!

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