22. Oktober 2021, London, Großbritannien: Ein Ölporträt von Hürrem Sultan aus der Auktion „Arts of the Islamic World & India“ von Sotheby´s in London. (AA)
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Im Rahmen der Auktion „Arts of the Islamic World & India“ versteigert Sotheby's ein Ölporträt der Frau des osmanischen Sultans Suleiman I., der im Westen auch als Roxelana bekannten Hürrem Sultan. Das Gemälde stammt aus dem späten 16. bis frühen 17. Jahrhundert.

„Wir freuen uns sehr über dieses Gemälde von Roxelana, der Ehefrau von Suleiman I., auch bekannt als Suleiman der Prächtige“, sagte Alexandra Yasmina Roy, Stellvertretende Direktorin von Sotheby's, gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu.

Sultan Suleiman I., der 46 Jahre lang an der Macht blieb, war einer der größten Sultane, die jemals das Osmanische Reich regierten. Im Osten war er auch als „der Gesetzgeber“ bekannt, weil er ein riesiges Reich, das sich bis zum Persischen Golf erstreckte, verwaltete. Die aus der heutigen Westukraine stammende Hürrem Sultan trat in den Harem von Sultan Suleiman I. ein und wurde schnell zu dessen Lieblingsfrau. Sultan Suleiman brach mit den Konventionen, indem er sie heiratete. Sie schenkte ihm vier Kinder.

22. Oktober 2021, London, Großbritannien: Ein Ölporträt von Hürrem Sultan aus der Auktion „Arts of the Islamic World & India“ von Sotheby's in London. (AA)

Von Aleksandra Lisowska zur Ehefrau von Suleiman dem Prächtigen

Roxelana war nicht nur als „Frau des Sultans der Welt“ sehr einflussreich, sondern half ihm auch bei der Verwaltung des Reiches. Während Suleiman auf Feldzügen unterwegs war, schrieb sie ihm und hielt ihn über die Entwicklungen in der Hauptstadt auf dem Laufenden. Sie war auch ein wichtiger Förderer von Architektur und Wohltätigkeitsstiftungen, auch in Jerusalem.

Hürrem Sultan wurde in Ruthenien in der Westukraine geboren, das zu dieser Zeit unter der Herrschaft des Königreichs Polen stand. Danach war sie als „Roxelana“ bekannt, was „das Mädchen aus Ruthenien“ bedeutet. Obwohl ihr Geburtsname Aleksandra Lisowska war, war der Spitzname „Roxelana“ so weit verbreitet, dass sogar die Autoren, die über sie schrieben, glaubten, dies sei ihr richtiger Name.

Lisowska, deren Vater ein orthodoxer Priester war, wurde im Alter von zwölf Jahren von der Krim-Kavallerie gefangen genommen und in den Topkapı-Palast in Istanbul gebracht. Nachdem sie viele Jahre lang nach der Palast-Etikette erzogen und ausgebildet worden war, erhielt sie den Namen „Hürrem“ – auf Mittelpersisch „die Fröhliche“, da sie ein gut gelauntes Mädchen mit einem lächelnden Gesicht war.
Ihr Porträt wird auf 100.000 bis 250.000 Pfund (118.400 bis 296.000 Euro) geschätzt.

22. Oktober 2021, London, Großbritannien: Seltene Brillen eines Moguls kommt bei der Auktion „Arts of the Islamic World & India“ von Sotheby's unter den Hammer. (AA)

Neuheiten bei „Arts of the Islamic World & India“-Auktion

Bei der „Arts of the Islamic World & India“-Auktion werden zwei Gegenstände versteigert, die noch nie zuvor auf dem Markt angeboten wurden. Es handelt sich dabei um zwei außergewöhnliche Mogulbrillen aus dem 17. Jahrhundert - eine mit Smaragd - und eine mit Diamantgläsern.

Sie wurden ursprünglich aus Edelsteinen mit mehr als 200 und 300 Karat gefertigt. Ihre Ursprünge liegen in den Muzo-Minen in Kolumbien. „Das waren die berühmtesten Smaragdminen im 17. Jahrhundert“, so Roy.

Die Diamantlinsen stammen höchstwahrscheinlich aus den berühmten Golconda-Minen in Südindien. „Es ist heute unvorstellbar, so etwas herzustellen“, sagte Roy. Sie werden auf jeweils zwischen 1,5 und 2,5 Millionen Pfund (2 bis 3,4 Millionen Dollar) geschätzt.

22. Oktober 2021, London, Großbritannien: Ein Keramikteller von 1530 aus Iznik aus der Auktion „Arts of the Islamic World & India“ von Sotheby's. (AA)

Zu den weiteren Höhepunkten gehören ein silberner und goldener Messingleuchter, der Mosul um 1275 zugeschrieben wird, ein reich verzierter Koranabschnitt aus dem 13. Jahrhundert, ein bedeutender Polonaise-Teppich der Safawiden aus Seide und Metallfäden, die größte bekannte „Trauben“-Schale aus Iznik-Keramik aus der Zeit um 1530. Zudem gehören zur Auktionssammlung von Sotheby's wissenschaftliche Instrumente, darunter ein Astrolabium, das von Muhammad ibn Ahmad al-Battuti signiert wurde, und ein Himmelsglobus aus Messing mit Mogulgravur aus dem 17. Jahrhundert. Mehr zum Thema: Christie´s-Auktion: Sechs seltene Gemälde osmanischer Sultane aus Venedig

TRT Deutsch und Agenturen