Ein undatiertes Foto zeigt die goldene Schnabelkanne, die im Museum für Anatolische Zivilisation ausgestellt ist. (AA)
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Eine in einem Londoner Museum entdeckte antike goldene Schnabelkanne, die dem Volk der Hattier gehörte, ist in die Türkei zurückgekehrt. Das Volk lebte im dritten Jhdt. v. Chr. in Anatolien. Die Identifizierung erfolgte durch die Abteilung für Schmuggelbekämpfung der Generaldirektion für Museen und Kulturerbe der Türkei.

Wie sich herausstellte, wurde die Kanne 1989 von dem Kunstsammler Arthur Gilbert aus Los Angeles gekauft, um seine Sammlung von Gold- und Silbergegenständen zu ergänzen, und an das „Victoria and Albert“-Museum in London ausgeliehen.

Die von Arthur Gilbert gegründete Gilbert Art Foundation wurde wegen der Rückgabe des Artefakts kontaktiert. Es stellte sich heraus, dass es illegal bei Ausgrabungen entfernt und aus Anatolien geschmuggelt worden war. Verantwortliche der Gilbert Art Foundation gaben an, zum Zeitpunkt der Entgegennahme des Artefakts keine Kenntnis von illegalen Verbindungen gehabt zu haben.

Eng mit anderen Artefakten verwandt

In Zusammenarbeit mit der Stiftung konnten Experten des Ministeriums das Stück jedoch in weiterer Folge mit ähnlichen Artefakten vergleichen, die Datierung in die Hatti-Periode bestätigen und die Stiftung darüber informieren. Die Stiftung teilte dem Ministerium die Ergebnisse der chemischen Analyse der Metallteile des Stücks mit.

Ein weiteres undatiertes Foto von der goldenen Schnabelkanne. (AA)

Es wurde festgestellt, dass die Schnabelkanne eng mit anderen Artefakten verwandt ist, die bereits zuvor bei archäologischen Ausgrabungen in Alacahöyük und Mahmatlar gefunden worden waren. Ähnliche Exemplare wurden auch bei den archäologischen Ausgrabungen der Hatti-Siedlungen in Çorum und Amasya gefunden.

Schlussendlich fand die Kanne, von der man annimmt, dass sie von angesehenen Herrschern bei heiligen Zeremonien zum Trinken verwendet wurde, den Weg zurück in ihre Heimat.

Ersoy: „Schutz der Kulturgüter ist Dienst an der Menschheit“

Das Kunstwerk wurde feierlich übergeben und befindet sich nun im Museum für Anatolische Zivilisationen in Ankara. In seiner Rede bei der Zeremonie erklärte der für Kultur und Tourismus zuständige Minister Mehmet Nuri Ersoy, dass die Türkei ihre Bemühungen um die Rückgabe von Kulturgütern, die unrechtmäßig aus ihrem Land verbracht wurden, entschlossen fortsetze.

Ersoy schloss mit den Worten: „Es ist wichtig, unsere Kulturgüter, die sich im Ausland befinden, zurückzuholen; das Ende dieser Vorfälle wird jedoch nur mit dem Schutz unserer Kulturgüter im Lande kommen. Vergessen wir nicht, dass dieser Schutz auch ein Dienst an unserem Land, der Wissenschaft und der Menschheit ist.“
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TRT Deutsch und Agenturen