Ukraine-Flüchtlinge ohne Schulabschluss erhalten Zugang zum Studium an Hochschulen in Deutschland. Laut der Pressemitteilung des Kultusministeriums (KMK) vom Mittwoch gilt das für geflüchtete Schüler, die dieses Jahr keinen Sekundarschulabschluss machen können. Den Betroffenen solle durch den Krieg kein Nachteil entstehen, begründete KMK-Präsidentin Karin Prien den Beschluss.
In den sozialen Medien sorgt die Entscheidung des KMK für Unverständnis, da die neue Regelung nicht für andere Flüchtlingsgruppen gilt. Deutschland unterstelle Geflüchteten aus „afrikanischen und arabischen Ländern“ damit pauschal „geringere Lernfähigkeit und Kompetenzen“, kritisiert eine Userin die Entscheidung. Flüchtlinge aus anderen Krisengebieten müssten beim Thema Studium und Ausbildung nach wie vor hohe Hürden überwinden.
In der Tat beklagen Flüchtlinge aus Ländern wie Afghanistan, Syrien und Irak hohe Hürden bei der Anerkennung von Schulabschlüssen. Betroffene müssen nochmals die Schulbank drücken, auch wenn sie bereits zwölf Jahre die Schule besucht haben und über ein Abschlusszeugnis verfügen. Je nach Herkunftsland müssen die Schüler entweder das Abitur machen oder ein „Studienkolleg“ besuchen und sich auf die sogenannte „Feststellungsprüfung“ vorbereiten.
25 Apr. 2022

Ungleiche Flüchtlinge? Studium ohne Schulabschluss nur für Ukrainer
Geflüchtete Schüler aus der Ukraine bekommen das Recht, auch ohne Schulabschluss in Deutschland zu studieren. Während sie einen „erleichterten“ Hochzugang erhalten, müssen Flüchtlinge aus anderen Kriegsgebieten immer noch hohe Hürden überwinden.
TRT Deutsch und Agenturen
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