Archivbild. Angesichts der humanitären Krise im Gazastreifen fordert der Türkische Rote Halbmond einen ausreichenden humanitären Korridor für die Versorgung der 2,3 Millionen Menschen in dem palästinensischen Küstenstreifen. / Photo: AA Archive (AA Archive)
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Angesichts der humanitären Krise im Gazastreifen hat der Türkische Rote Halbmond einen humanitären Korridor für die Versorgung der rund 2,4 Millionen Menschen gefordert. Die Vorstandsvorsitzende Fatma Meriç Yılmaz sagte am Dienstag in Ankara, für die Grundversorgung der Bevölkerung müssten täglich mindestens 100 Lastwagen mit Hilfslieferungen nach Gaza gelangen.

„Jedem blutet das Herz und alle sind sich einig, dass die Hilfe irgendwie nach Gaza kommen muss“, sagte Yılmaz. Vor dem jüngsten Konflikt seien durchschnittlich 500 Lastwagen pro Tag in das palästinensische Gebiet gekommen.

Doch seit dem Ausbruch der Kämpfe in Gaza am 7. Oktober sei alles zum Erliegen gekommen, sagte Yılmaz. Israels Beschränkungen hätten zu einem akuten Mangel an Nahrungsmitteln, Wasser und Medikamenten geführt.

„Es reicht nicht, nur Hilfsgüter zu sammeln“

Der Türkische Rote Halbmond tue alles, um die Verteilung der Hilfsgüter in Gaza sicherzustellen, so Yılmaz. Dafür arbeite man mit dem Ägyptischen und Palästinensischen Roten Halbmond sowie lokalen Helfern zusammen.

„Es reicht nicht, nur Hilfsgüter zu sammeln. Um die Hilfe dorthin zu bringen, muss ein geeigneter humanitärer Korridor geöffnet werden. Wir wissen, dass es nicht ausreicht, die Hilfe tröpfchenweise zu schicken“, sagte sie.

Der UN-Sicherheitsrat sei aufgefordert worden, dafür zu sorgen, dass das humanitäre Völkerrecht, die Rechtsstaatlichkeit und die Menschenwürde in Gaza respektiert würden, erinnerte Yılmaz. Dafür habe die Organisation die ständigen Mitglieder kontaktiert

Palästinensisches Lager mit Hilfsgütern bei Luftangriffen beschädigt

Yılmaz beklagte, dass ein Lager des Palästinensischen Roten Halbmondes bei israelischen Luftangriffen beschädigt worden sei. „Das Lager hat schwere Schäden erlitten und ist nicht mehr benutzbar“.

Einige Medienberichte hätten fälschlicherweise suggeriert, dass es sich um ein Lager der türkischen Katastrophenschutzbehörde AFAD oder des Türkischen Roten Halbmonds handele. „Das stimmt nicht, wir als Türkisches Rotes Kreuz haben das Lager mit aufgebaut und an den Palästinensischen Roten Halbmond übergeben”, stellte Yılmaz richtig.

Die Frage nach dem Eigentümer sei aber nicht wichtig. „Es gab dort dringend benötigte humanitäre Hilfe. Die Bombardierung des Lagers bedeutet eine Unterbrechung der Hilfslieferungen“, betonte die Chefin des Türkischen Roten Halbmondes.

TRT Deutsch