Studie: Migranten sterben häufiger am Coronavirus (dpa)
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Einer Studei zufolge sterben ausländische Staatsangehörige häufiger am Coronavirus als Deutsche. Das ergab eine Untersuchung der Sozialwissenschaftler Tino Plümecke, Linda Supik und Anne-Kathrin Will auf Basis amtlicher Sterbedaten.

Soziale Ungleichheit und rassistische Diskriminierung

Eine mögliche Erklärung für die Datenlage sei die soziale Ungleichheit, erklärte Sozialwissenschaftler Linda Supik im WDR-Interview. Zudem komme eine gewisse rassistische Diskriminierung. Demnach würden viele Ausländer in schlechtere Wohn- und Arbeitsbedingungen abgedrängt. Wer beengt leben müsse, infiziere sich leichter. Viele von ihnen seien zudem im produzierenden und verarbeitenden Gewerbe tätig. Ein Arbeiten im Homeoffice sei schlicht nicht möglich. Sie seien somit einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt.

Es reiche nicht, über Corona nur über Websites zu informieren, kritisierte Supik. Viel wichtiger und eindringlicher seien persönliche Gespräche. Daher fordert Supik von den sozialen Diensten eine schnelle Hilfe und den direkten Kontakt mit den Menschen.

Von Januar bis August 2021 starben demnach über 4500 ausländische Staatsangehörige mehr als im gleichen Zeitraum 2019. Unter den 45- bis 64-jährigen ausländischen Staatsangehörigen lag der Anstieg der Todesfälle bei neun Prozent. Bei den Deutschen stieg die Zahl um 1,1 Prozent an. Ähnlich sieht es in der Schweiz aus.

TRT Deutsch